Öffentliche Vorträge in Bad Münstereifel
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2023
Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie bietet in Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung/Tourist-Information jedes Jahr eine öffentliche Vortragsreihe in Bad Münstereifel an. Die Vorträge finden zwischen April und November, einmal pro Monat jeweils an einem Mittwoch (meist der 1. Mittwoch im Monat), statt und beginnen um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Vorträge werden im Rats- und Bürgersaal im 1. Stock des Rathauses von Bad Münstereifel (Marktstrasse 15) durchgeführt.
Eine vorherige Anmeldung für die Vorträge ist nicht erforderlich. Über spezielle Regeln, z.B. bzgl. der COVID19-Pandemie, werden wir rechtzeitig vor dem ersten Vortrag informieren.
5. April 2023 Laura Ann Busch, M. Sc., MPIfR Bonn: Interstellare komplexe Moleküle und wo sie zu finden sind | ||
26. April 2023 Joana Anna Kramer, M. Sc., MPIfR Bonn: Jets in den Zentren von aktiven Galaxien | ||
31. Mai 2023 Dr. Norbert Junkes, MPIfR Bonn: Planeten um andere Sonnen | ||
5. Juli 2023 Dr. habil. Helmut Kühr, Gastdozent TH Köln: Unser Universum | ||
2. August 2023 Prof. Dr. Uli Klein, Astronomische Vereinigung Vulkaneifel: Die fünf Säulen des Urknalls | ||
23. August 2023 Dr. Gyula I. G. Józsa, MPIfR Bonn: Galaxienentwicklung und Wasserstoffgas beobachtet mit Radioteleskopen | ||
4. Oktober 2023 Priv.-Doz. Dr.Jürgen Kerp, AIfA Bonn: Wie kam die Radioastronomie nach Bonn? | ||
25. Oktober 2023 Dr. Alessandra Roy, DLR Bonn-Oberkassel: SOFIA – die fliegende Sternwarte im Ruhestand |
Interstellare komplexe Moleküle und wo sie zu finden sind
5. April 2023, 19:30 Uhr
Laura Ann Busch, M. Sc., MPIfR Bonn

Die Zahl neu detektierter Moleküle im interstellaren Medium steigt in den letzten Jahren dank immer empfindlicherer Teleskope rasant und sie wurden mittlerweile in allen Phasen der Sternentstehung entdeckt. Es stellen sich somit die Fragen: Wie komplex kann die Materie zwischen den Sternen werden? Wie entwickelt sich die komplexe interstellare Chemie von der dunklen Wolke bis hin zur Entstehung des Sterns und seiner Planeten? Und welche Rolle spielen diese Moleküle als Bausteine noch komplexerer Moleküle und letztlich der Entstehung von Leben?
Biographische Angaben:
Laura Ann Busch, M. Sc., hat in Bonn Physik und Astrophysik studiert und promoviert jetzt am Max-Planck-Institut für Radioastronomie im Rahmen des DFB-Sonderforschungsbereichs 956 und der „International Max Planck Research School for Astronomy and Astrophysics" (IMPRS). Ihre Arbeit dreht sich dabei rund um Moleküle, wie sie entstehen und zerstört werden und was sie über die Region, in der sie beobachtet werden, verraten.
Jets in den Zentren von aktiven Galaxien
26. April 2023, 19:30 Uhr
Joana Anna Kramer, M. Sc., MPIfR Bonn

Jets in aktiven Galaxien sind faszinierende Phänomene, die auftreten, wenn Materie mit Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit aus den Zentren von Galaxien ausgestoßen wird. Diese Jets werden von supermassereichen Schwarzen Löchern angetrieben, die sich im Zentrum der Galaxien befinden und enorme Mengen an Energie in Form von Strahlung und Teilchen freisetzen können.
Aktive Galaxien mit Jets werden als Radiogalaxien bezeichnet. Ihre Jets können bei einer Vielzahl von Wellenlängen beobachtet werden, von Radiowellen bis hin zu Röntgenstrahlen. Diese Jets können sich über Hunderttausende von Lichtjahren erstrecken. Doch wie können wir die enorme Energie erklären, die von den supermassereichen Schwarzen Löchern freigesetzt wird, die die Jets antreiben?
Biographische Angaben:
Joana A. Kramer, M.Sc., ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in der Forschungsgruppe der interkontinentalen Interferometrie (VLBI) im Millimeterbereich. Hier hat sie bereits die Abschlussarbeiten ihres Bachelors in Physik und Masters in Astrophysik geschrieben. Bis heute faszinieren sie Schwarze Löcher und daher erforscht sie diese nun sowohl mit Beobachtungen im Radiobereich als auch mit numerischen Lösungen der theoretischen Plasmaphysik.
Planeten um andere Sonnen
31. Mai 2023, 19:30 Uhr
Dr. Norbert Junkes, MPIfR Bonn

Seit 1995 mit 51 Pegasi b der erste Planet um einen normalen Stern außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wurde, hat die Erforschung extrasolarer Planeten einen erstaunlichen Aufschwung erfahren. Im Jahr 2023 kennt man weit über 5000 dieser Objekte und durch Beobachtungsergebnisse, zum Teil mit Raumsonden wie CoRoT und Kepler, wurden verblüffende Ergebnisse zustande gebracht. Es wurden bereits eine Reihe von Planeten mit vergleichbarer Masse zu unserer Erde gefunden, auch in der sogenannten habitablen Zone. Das ist ein Abstand zwischen Planet und Zentralstern, der aufgrund der abgeleiteten Oberflächentemperatur die Existenz von flüssigem Wasser auf der Planetenoberfläche ermöglicht. Unter dem Stichwort „Erde 2.0“ hat das zum wiederholten Mal hohe Wogen in der Presse geschlagen.
Eine Reihe von Atomen und Molekülen in den Atmosphären extrasolarer Planeten konnten nachgewiesen werden, unter anderem bereits in einer der „First Light“-Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop James Webb (JWST).
Zwei im Bau befindliche Großteleskope, das „Extremely Large Telescope“ (ELT) der ESO in Chile mit seinem Segmentspiegel von 39 m Durchmesser sowie das SKA-Observatorium (SKAO) mit einer großen Zahl von Radioantennen an Standorten in Westaustralien und Südafrika, dürften ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts die Beobachtung extrasolarer Planeten revolutionieren. Eine zweite Erde ist aber noch nicht in Sicht.
Biographische Angaben:
Dr. Norbert Junkes hat von 1979 bis 1986 an der Universität Bonn Physik und Astronomie studiert (Diplomarbeit 1986), und dann 1989 am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) im Fach Astronomie zum Thema "Supernova-Überreste und ihre Wechselwirkung mit dem interstellaren Medium" promoviert. Nach wissenschaftlicher Tätigkeit in Australien (Australia Telescope National Facility, ATNF, Sydney), in Kiel (Institut für Theoretische Physik und Astrophysik) und in Potsdam (Astrophysikalisches Institut Potsdam, AIP) arbeitet er seit Februar 1998 am MPIfR im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Norbert Junkes war von September 2008 bis September 2014 Vorstandsmitglied der Astronomischen Gesellschaft.
Unser Universum
5. Juli 2023, 19:30 Uhr
Dr. habil. Helmut Kühr, Gastdozent TH Köln

Die fünf Säulen des Urknalls
2. August 2023, 19:30 Uhr
Prof. Dr. Uli Klein, Astronomische Vereinigung Vulkaneifel

Biographische Angaben:
Prof. Dr. Uli Klein hat von 1972 an Physik an der Universität Bonn studiert und 1977 mit dem Diplom in Physik abgeschlossen (Diplomarbeit: „Kontinuumsbeobachtungen ausgewählter Radioquellen mit der Dual-Beam-Methode“). Er hat 1981 im Fach Astrophysik an der Universität Bonn promoviert (Dissertation: „Thermische und nichtthermische Radiokontinuumsstrahlung von nahen Galaxien“). Von 1981 bis 1984 war er Postdoc am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn und von 1984 bis 1989 wissenschaftlicher Assistent am Radioastronomischen Institut der Universität Bonn, wobei er 1988 im Fach Astronomie an der Universität Bonn habilitiert wurde. Von 1989 bis 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPIfR und von 1991 bis 2017 Professor (C3) für Astronomie an der Universität Bonn. Seine Forschungsgebiete umfassten relativistisches Plasma und Magnetfelder in Galaxien und Galaxienhaufen, das interstellare Medium, Galaxienkinematik und Dunkle Materie sowie astronomische Bildverarbeitung. Uli Klein ist Vorsitzender der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel (AVV).
Galaxienentwicklung und Wasserstoffgas beobachtet mit Radioteleskopen
23. August 2023, 19:30 Uhr
Dr. Gyula I. G. Józsa, MPIfR Bonn

Wie kam die Radioastronomie nach Bonn?
4. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Priv.-Doz. Dr.Jürgen Kerp, AIfA Bonn

Biographische Angaben:
Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kerp hat von 1984 bis 1990 Physik und Astronomie an der Universität Bonn studiert. Von 1990 bis 1991 hat er seine Diplomarbeit am Max-Planck-Institut für Radioastronomie verfertigt, von 1991 bis 1994 am Radioastronomischen Institut der Universität Bonn promoviert. Nach Postdoc-Positionen in Bonn und Garching ist er seit 1998 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Radioastronomischen Institut der Universität Bonn (heute Teilbereich des Argelander-Instituts für Astronomie der Universität Bonn) angestellt. Im Jahr 2004 hat er sich an der Universität Bonn im Fach Astronomie habilitiert. Jürgen Kerp ist Projektleiter von EBHIS, dem Effelsberg-Bonn HI Survey, einer Komplettkartierung des Nordhimmels im Licht des neutralen Wasserstoffs.
SOFIA – die fliegende Sternwarte im Ruhestand
25. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Dr. Alessandra Roy, DLR Bonn-Oberkassel
