Öffentliche Vorträge im Besucherpavillon am Radioteleskop Effelsberg
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2024
Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) hat in Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung/Tourist-Information viele Jahre lang eine öffentliche Vortragsreihe in Bad Münstereifel angeboten.
Da eine Fortführung der Reihe im Ratssaal der Stadt Bad Münstereifel vorerst leider nicht mehr möglich ist, möchten wir vom MPIfR aus unsere Vortragsreihe an anderer Stelle fortsetzen, und zwar im Besucherpavillon in direkter Sichtweite zum Radioteleskop Effelsberg. Parken ist möglich auf dem Besucherparkplatz, Max-Planck-Straße 10, 53902 Bad Münstereifel-Effelsberg. Von dort führt ein knapp 10minütiger Fußweg entlang der Stationen des Effelsberger Planetenwanderwegs bis zum Besucherpavillon (Beginn auf dem Parkplatz mit der Station „Zwergplanet Pluto“ bis zur Station „Sonne“ am Pavillon):
https://www.mpifr-bonn.mpg.de/effelsberg/besucher
https://www.mpifr-bonn.mpg.de/effelsberg/besucher/planetenweg
Die Vorträge werden auch weiterhin zwischen April und Oktober stattfinden, und zwar mit acht Terminen jeweils an einem Samstag. Sie werden bereits etwas früher beginnen, und zwar samstags nachmittags um 17:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Eine vorherige Anmeldung für die Vorträge ist nicht erforderlich. Die Termine für 2024 sind wie folgt:
Samstag, 20. April 2024 Dr. Norbert Junkes, MPIfR Bonn: Frauen in der Astronomie | ||
Samstag, 18. Mai 2024 Dr. Gyula Józsa, MPIfR Bonn: Beleuchtung, Starlink und Co.: Auswirkung von künstlichem Licht und Radiostrahlung auf die Astronomie | ||
Samstag, 22. Juni 2024 Dr. Carsten König, MPIfR Bonn: Sternentstehung in der Milchstraße | ||
Samstag, 13. Juli 2024 Dr. Georgios Paraschos, MPIfR Bonn: Startpunkt des Jets aus dem zentralen Schwarzen Loch in Perseus A | ||
Samstag, 3. August 2024 Prof. Dr. Uli Klein, Astronomische Vereinigung Vulkaneifel: James Webb Space Telescope: mehr als spektakulär! | ||
Samstag, 31. August 2024 Priv.-Doz. Dr. Silke Britzen, MPIfR Bonn: Supermassereiche binäre Schwarze Löcher | ||
Samstag, 14. September 2024 Dr. Helmut Wiesemeyer, MPIfR Bonn: Leben im Weltall? Eine Spurensuche | ||
Samstag, 12. Oktober 2024 Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kerp, AIfA Bonn: Meilensteine der Bonner Astronomie |
Frauen in der Astronomie
Samstag, 20. April 2024, 17:00 Uhr
Dr. Norbert Junkes., MPIfR Bonn
Seit historischer Zeit wurden eine Reihe wichtiger astronomischer Projekte in der Astronomie von Frauen durchgeführt. Das beginnt bereits in historischer Zeit mit Persönlichkeiten wie Hypatia von Alexandria, Magdalena Zeger, Maria Cunitz und vor allem Caroline Herschel, deren langes Leben nicht nur von fruchtbarer Zusammenarbeit mit ihrem Bruder William (dem Entdecker des Planeten Uranus) geprägt war, sondern genauso auch von späterer eigenständiger Forschungsarbeit.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind es eine Reihe von Mitarbeiterinnen am Harvard-Observatorium (Williamina Fleming, Annie Jump Cannon, Henrietta Swan Leavitt und Cecilia Payne-Gaposchkin), die die systematische Erforschung von Sternen, ihre Spektralklassifikation und ihre Rolle beim Aufbau der Milchstraße sowie als astronomische Standardkerzen bei der Entfernungsbestimmung (Cepheiden) voranbrachten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkte eine Reihe von Frauen an vorderster Stelle bei kosmologischen Untersuchungen und der Erforschung großräumiger Strukturen im Universum mit. Hier sind unter anderem Vera Rubin, Sandra Faber und Wendy Freedman zu nennen. Viele dieser Frauen mussten sich ihre Rolle in der Wissenschaft gegen eine Reihe äußerer Widerstände erkämpfen.
Heute findet sich eine ganze Reihe von Astronominnen an führenden Stellen. Man sieht es an einer zunehmenden Zahl von Direktorinnen in den astronomischen Max-Planck-Instituten als Leiterinnen der entsprechenden Forschungsabteilungen, aber auch daran, dass eine Reihe astronomischer Organisationen wie IAU, AAS oder auch die AG in Deutschland zur Zeit Frauen als Präsidentinnen haben. Im Jahr 2020 wurde mit Andrea Ghez zum ersten Mal eine Astrophysikerin mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet.
Der Vortrag stellt eine Reihe von Frauen in der Astronomie vor und beleuchtet ihre Rolle in der Forschung.
Biographische Angaben:
Dr. Norbert Junkes hat von 1979 bis 1986 an der Universität Bonn Physik und Astronomie studiert (Diplomarbeit 1986), und dann 1989 am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) im Fach Astronomie zum Thema "Supernova-Überreste und ihre Wechselwirkung mit dem interstellaren Medium" promoviert. Nach wissenschaftlicher Tätigkeit in Australien (Australia Telescope National Facility, ATNF, Sydney), in Kiel (Institut für Theoretische Physik und Astrophysik) und in Potsdam (Astrophysikalisches Institut Potsdam, AIP) arbeitet er seit Februar 1998 am MPIfR im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Norbert Junkes war von September 2008 bis September 2014 Vorstandsmitglied der Astronomischen Gesellschaft.
Beleuchtung, Starlink und Co.: Auswirkung von künstlichem Licht und Radiostrahlung auf die Astronomie
Samstag, 18. Mai 2024, 17:00 Uhr
Dr. Gyula Józsa, MPIfR Bonn
Der dunkle Nachthimmel ist Teil der menschlichen Erfahrung und ein kulturelles Erbe. Er ist essentiell für unsere Gesundheit und das ökologische Geleichgewicht. Darüber hinaus dient die Astronomie zur fundamentalen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung und zur Bereitstellung unverzichtbarer alltäglicher Dienstleistungen. Leider beeinträchtigen manche technische Entwicklungen die Beobachtung des Himmels im Radio- oder im sichtbaren Bereich immer mehr. Immer öfter kann man zum Beispiel Satelliten wie die von SpaceX als helle leuchtende Punkte am Nachthimmel sehen. Auch im Radiobereich sind sie deutlich detektierbar. Lösungen müssen gefunden werden, um solche Neuerungen mit Astronomie und Ökologie zu vereinbaren. In diesem Vortrag lege ich die Probleme dar und beschreibe mögliche Auswege.
Biographische Angaben:
Dr. Gyula István Géza Józsa kam in Geilenkirchen bei Aachen zur Welt, wuchs in Köln auf und studierte Physik und Astronomie in Bonn. Er promovierte 2006 am Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn, um dort eine befristete Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter anzunehmen. Von 2008 bis 2014 arbeitete Dr. Józsa als Astronom zur Unterstützung des Westerbork Radio Synthesis Telescopes bei der niederländischen Organisatie voor Wetenschappelijk Onderzoek (NWO). Danach wechselte er nach Kapstadt in Südafrika, um als Senior Astronomer beim South African Radio Astronomy Observatory (SARAO) zu forschen. Hierbei half er bei der Errichtung des MeerKAT-Teleskops, das er auch für seine Studien nutzte. MeerKAT ist Vorgänger und Teil des internationalen Square Kilometre Array, an dessen Aufbau und Betrieb Deutschland beteiligt ist. 2021 kehrte Dr. Józsa nach Deutschland zurück, um sich dem Schutz der Astronomie als Spektrum-Manager beim Max-Planck-Institut für Radioastronomie zu widmen. Dr. Józsa ist (unter anderem) Mitglied bei der Internationalen Astronomischen Union (IAU), der European Astronomical Society (EAS), der Astronomischen Gesellschaft, dem Committee on Radio Astronomy Frequencies (CRAF) des European Research Council, dem IAU Centre for the Protection of the Dark and Quiet Sky from Satellite Constellation Interference (CPS), dem Standing Panel of the National Research Fundation of South Africa for Physics, Astronomy, Mathematics and ICT und beim Permanent Committee on Moon Farside Protection der International Academy of Aeronautics (IAA). Er hat über 100 Artikel in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht und ist Gastprofessor an der Rhodes University in Makhanda, Südafrika.
Sternentstehung in der Milchstraße
Samstag, 22. Juni 2024, 17:00 Uhr
Dr. Carsten König, MPIfR Bonn
Die Milchstraße, vielen als helles Band am dunklen Nachthimmel bekannt, ist als unsere Heimat-Galaxie die Wiege der Menschheit. Doch wie ist unser Sonnensystem entstanden und warum befindet es sich dort, wo es heute ist.
Wir werfen einen Blick auf die neusten Erkenntnisse zur Sternentstehung in der Milchstraße und deren Struktur und wollen uns zu guter Letzt der Frage stellen, wo die Entstehung von Leben besonders günstig zu sein scheint.
Biographische Angaben:
Dr. Carsten König studierte Physik (Diplom) an der Universität Bonn und promovierte anschließend in Astrophysik am Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am 100-m-Radioteleskop in Effelsberg und ist an verschiedenen Studien zur Sternentstehung in der Milchstraße beteiligt.
Startpunkt des Jets aus dem zentralen Schwarzen Loch in Perseus A
Samstag, 13. Juli 2024, 17:00 Uhr
Dr. Georgios Paraschos, MPIfR Bonn
Supermassereiche Schwarze Löcher helfen, die energiereichsten Phänomene im Universum zu erklären. Es wird vermutet, dass fast jede Galaxie ein solches beherbergt, darunter auch Perseus A, die hellste Radiogalaxie im Perseus-Galaxienhaufen. In ihrem Zentrum vermutet man ein Schwarzes Loch von ca. 2 Milliarden Sonnenmassen, welches einen energiereichen und recht komplexen Jet aus geladenen Teilchen antreibt. Mit dem Event-Horizon-Teleskop ist es uns nun erstmals gelungen, den Startpunkt dieses Jets bei einer Wellenlänge von 1,3 mm direkt mit höchster Winkelauflösung (Schärfe) zu beobachten. In Kombination mit ähnlichen Beobachtungen bei längeren Wellenlängen, lassen sich für die Jeterzeugung wichtige physikalische Parameter, wie z.B. die Stärke des Magnetfeldes in der Nähe des Schwarzen Loches bestimmen. In meinem Vortrag gebe ich einen Überblick des aktuellen Stands der Forschung von der Datengewinnung bis hin zur Interpretation.
Biographische Angaben:
Dr. Georgios Filippos Paraschos studierte Physik mit dem Schwerpunkt in Astronomie an der Universität von Athen. Anschließend promovierte er 2022 am Max-Planck-Insitut für Radioastronomie (MPIfR) im Fach Astronomie zum Thema "A comprehensive analysis of the nucleus of the radio source 3C84 with VLBI". Seitdem arbeitet er weiter am MPIfR als wissenschaftlicher Mitarbeiter; zu seinen Aufgaben zählen die Korrelation und wissenschaftliche Interpretation radioastronomischer Daten.
James Webb Space Telescope: mehr als spektakulär!
Samstag, 3. August 2024, 17:00 Uhr
Prof. Dr. Uli Klein, Astronomische Vereinigung Vulkaneifel
Das am 2. Weihnachtstag 2021 gestartete Weltraumteleskop hat nach drei Jahren Betrieb die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern in vieler Hinsicht noch übertroffen. Als Nachfolger des Hubble Space Telescope liefert es seit seiner Inbetriebnahme ein spektakuläres Ergebnis nach dem anderen. Der Votrag schildert den äußerst schwierigen Bau, das 'Verpacken' in die Ariane 5, den Flug zum 1.4 Millionen km von der Erde entfernten L2-Punkt, seine Entfaltung auf dem Weg dorthin, seine diffizile Inbetriebnahme, und natürlich die dann folgenden atemberaubenden Ergebnisse. Die Zuhörer werden mit spektakulären Bildern in die Weiten des Weltalls mitgenommen!
Biographische Angaben:
Prof. Dr. Uli Klein hat von 1972 an Physik an der Universität Bonn studiert und 1977 mit dem Diplom in Physik abgeschlossen (Diplomarbeit: „Kontinuumsbeobachtungen ausgewählter Radioquellen mit der Dual-Beam-Methode“). Er hat 1981 im Fach Astrophysik an der Universität Bonn promoviert (Dissertation: „Thermische und nichtthermische Radiokontinuumsstrahlung von nahen Galaxien“). Von 1981 bis 1984 war er Postdoc am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn und von 1984 bis 1989 wissenschaftlicher Assistent am Radioastronomischen Institut der Universität Bonn, wobei er 1988 im Fach Astronomie an der Universität Bonn habilitiert wurde. Von 1989 bis 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPIfR und von 1991 bis 2017 Professor (C3) für Astronomie an der Universität Bonn. Seine Forschungsgebiete umfassten relativistisches Plasma und Magnetfelder in Galaxien und Galaxienhaufen, das interstellare Medium, Galaxienkinematik und Dunkle Materie sowie astronomische Bildverarbeitung. Uli Klein ist Vorsitzender der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel (AVV).
Supermassereiche binäre Schwarze Löcher
Samstag, 31. August 2024, 17:00 Uhr
Priv.-Doz. Dr. Silke Britzen, MPIfR Bonn
In den Zentren von Galaxien finden sich fast immer supermassereiche Schwarze Löcher. In unserer eigenen Milchstraße und in einer weit entfernten, aber dafür viel größeren Galaxie konnten diese zentralen Schwarzen Löcher sogar direkt nachgewiesen werden. Dies gelang erst vor wenigen Jahren durch die Bilder der Event Horizon Teleskop Kollaboration, an der Silke Britzen beteiligt ist.
Viele Forschende vermuten, dass es Galaxien mit zwei supermassereichen Schwarzen Löchern im Zentrum geben muss. Diese sind allerdings noch nicht direkt nachgewiesen. Paare Schwarzer Löcher könnten - und sollten - in Kollisionen von Galaxien entstanden sein, die sich in unserem Universum immer wieder ereignen.
Im Laufe von hunderten Millionen Jahren nähern sich diese beiden Schwarzen Löcher immer weiter an. Letztendlich kommt es zur Verschmelzung der beiden Giganten. Dabei werden sehr starke Gravitationswellen ausgesendet – die Raumzeit selbst gerät ins Schwingen.
Diese Art von Gravitationswellen wird erst von zukünftigen Teleskopen aufgespürt werden können, aber bereits heute findet man Objekte, die verdächtige Radiostrahlung aussenden. Der Vortrag berichtet über die spannende Jagd nach den besten Kandidaten und die möglichen verräterischen Spuren von Schwarzen Löchern im Doppelpack.
Biographische Angaben:
Priv-Doz. Dr. Silke Britzen hat an der Universität Bonn Physik, Astronomie und Mathematik studiert und im Jahr 1997 nach dem Diplom in Physik mit einer Promotion im Fach Astronomie abgeschlossen. Beide Arbeiten (Diplom und Dissertation) hat sie am MPI für Radioastronomie in Bonn in der Forschungsabteilung Radioastronomie/VLBI (Very Long Baseline Interferometry) durchgeführt. Sie arbeitete als Postdoc in der NFRA (Netherlands Foundation for Research in Astronomy) in Dwingeloo, Niederlande, mit Untersuchungen im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts zur Bestimmung kosmologischer Parameter, anschließend an der Landessternwarte Heidelberg. Im Jahr 2004 erfolgte an der Universität Heidelberg die Habilitation als Stipendiatin der Claussen-Simon Stiftung (Thema: High energy radiation from AGN and radio jets on pc- and kpc-scales). Seit November 2003 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am MPI für Radioastronomie beschäftigt. Silke Britzen war Leiterin des europäischen Projekts "Black Holes in a Violent Universe" und ist Autorin des im Jahr 2012 erschienenen Buches "Verbotenes Universum - die Zeit der Schwarzen Löcher". Sie sucht nach supermassereichen Schwarzen Löchern im Doppelpack, erforscht den Ursprung der kosmischen Neutrino-Quellen und ist Mitglied der EHT-Kollaboration (Event Horizon Telescope).
Leben im Weltall? Eine Spurensuche
Samstag, 14. September 2024, 17:00 Uhr
Dr. Helmut Wiesemeyer, MPIfR Bonn
Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme des „James Webb Space Telescope“ (JWST) steigt die Hoffnung, Anzeichen biologischer Aktivität auf wenigstens einem Exoplaneten zu entdecken. Die großen Entfernungen von mindestens vier Lichtjahren lassen nur spektrosk opische Methoden zu, um in der vom JWST analysierten Infrarotstrahlung "Fingerabdrücke" chemischer Verbindungen nachzuweisen, die auf Leben schließen lassen. Wenn man die NASA-Definition von "Leben" als selbsttragendes chemisches System, das zu Darwin 'scher Evolution fähig ist, anwendet, ist für erdähnliche Planeten eine hohe Konzentration an molekularem Sauerstoff (O2) der aussichtsreiche Kandidat. Sauerstoff als Biomarker im Kosmos. Woran liegt das eigentlich? Und hätte es auf der Erde auch anders kommen können? Und als Ausblick: Was dürfen wir erwarten, wenn das JWST seine Mission beendet haben wird?
Biographische Angaben:
Dr. Helmut Wiesemeyer hat von 1988 bis 1994 an der Universität Würzburg Physik studiert, mit Forschungsaufenthalten am "Institut de Radio Astronomie Millimétrique" (IRAM) in Grenoble und am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn. Seine Diplomarbeit trug den Titel "High resolution observations of star forming regions". Er hat im Jahr 1997 an der Universität Bonn promoviert, mit einer Dissertation unter dem Titel “The Spectral Signature of Accretion in Low-Mass Protostars – Observations and Non-LTE Modelling”. Seit Mai 1997 ist er Mitarbeiter bei IRAM und seit 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsabteilung für Millimeter- und Submillimeter-Astronomie am MPIfR in Bonn.
Meilensteine der Bonner Astronomie
Samstag, 12. Oktober 2024, 17:00 Uhr
Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kerp, AIfA, Universität Bonn
Zweihundert Jahre ist sie nun jung, die Lehre der Astronomie an der Universität Bonn. Nur ein Jahr nach der Gründung der Universität wurden Astronomie und Physik in Bonn heimisch. An die 200 Studierende besuchen heute die „Einführung in die Astronomie“ im ihrem ersten Semester. Astronomie ist Teil der Ausbildung in der Physik. Bonner Astronomen nutzen Supercomputer, Weltraumteleskope und „Riesenohren“, um das Universum vom einen zum anderen Ende zu erforschen.
In diesem Vortrag soll es darum gehen, wie sich die astronomische Forschung an der Universität im Laufe der 200 Jahre entwickelt hat. Was zur Gründung der ersten Sternwarte, der Außenstellen Hoher List und Stockert führte. Aus welchem Grund schließlich drei Forschungsinstitute in den 1960er Jahren entstanden, von denen eines, das Radioastronomische Institut der Universität Bonn, vor mehr als 50 Jahren vollständig im Max-Planck-Institut für Radioastronomie hätte aufgehen sollen, bis heute aber noch als Abteilung am Argelander-Institut für Astronomie fortbesteht. Begleiten Sie mich auf eine kleine Zeitreise durch das astronomische Bonn; es lohnt sich.
Biographische Angaben:
Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kerp hat von 1984 bis 1990 Physik und Astronomie an der Universität Bonn studiert. Von 1990 bis 1991 hat er seine Diplomarbeit am Max-Planck-Institut für Radioastronomie verfertigt, von 1991 bis 1994 am Radioastronomischen Institut der Universität Bonn promoviert. Nach Postdoc-Positionen in Bonn und Garching ist er seit 1998 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Radioastronomischen Institut der Universität Bonn (heute Teilbereich des Argelander-Instituts für Astronomie der Universität Bonn) angestellt. Im Jahr 2004 hat er sich an der Universität Bonn im Fach Astronomie habilitiert. Jürgen Kerp ist Projektleiter von EBHIS, dem Effelsberg-Bonn HI Survey, einer Komplettkartierung des Nordhimmels im Licht des neutralen Wasserstoffs.