Innovationen in der Astrophysik - Neue Instrumente und Methoden erlauben vertiefte Einsichten ins Weltall
Donnerstag, 7. Oktober 2004
Prof. Dr. Martin Harwit, Washington, USA
Zunehmende Fortschritte in der Beobachtungstechnik lassen uns die Vorgänge im Universum besser erkennen. Sie enthüllen neue Erkenntnisse und zwar in dem Maße, in dem neuartige und immer leistungsfähigere Instrumente dem astronomischen Beobachtungsarsenal hinzugefügt werden.
Beobachtungen und die Entdeckung unerwarteter Phänomene, die direkt aus diesen Beobachtungen resultieren, sind jedoch nur ein Teil des astronomischen Fortschritts. Ein zusätzlicher Ansatz ist erforderlich, um einen physikalischen Einblick in die Wirkungsmechanismen zu gewinnen, die die kosmischen Prozesse regeln.
Dazu müssen auch leistungsfähige theoretische Werkzeuge entwickelt werden, die es uns erlauben, astrophysikalische Phänomene zu beschreiben. Solche Werkzeuge, sowohl für theoretische als auch für experimentelle Erforschung des Universums, werden oft durch technologische Weiterentwicklungen hervorgebracht.
Der Vortrag beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die gemeistert werden müssen, um diese Werkzeuge bereit zu stellen, und erörtert einige der Schwierigkeiten, die von den Astronomen in den kommenden Jahren zu überwinden sind, wenn das Tempo des astronomischen Fortschritts andauern soll.
Eine ausführlichere Darstellung zu diesem Thema ist zuletzt unter dem Titel "The Growth of Astrophysical Understanding" im "Institute of Advanced Study" (Durham University) erschienen.
Biographische Angaben:
Prof. Dr. Martin Harwit wurde 1931 in Prag geboren. Er ist emeritierter Professor für Astronomie an der Cornell-Universität in Ithaka/New York und früherer Direktor des Smithsonian National Air and Space Museum in Washington. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen verfasste er ein Lehrbuch der Astrophysik ("Astrophysical Concepts"), ein Buch über die Geschichte und Zukunft astronomischer Forschung ("Cosmic Discovery", dt. Übersetzung: "Die Entdeckung des Kosmos") und ein weiteres Buch über die kontroverse Geschichte der "Enola Gay"-Ausstellung am National Air and Space Museum ("An Exhibition Denied").