Der Ursprung der Galaxien -- Mit einer Zeitmaschine zurück zum Anfang des Universums
Mittwoch, 18. Dezember 2002
Prof. Dr. Simon White
Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching
Neue Großteleskope ermöglichen uns die Sicht auf extrem weit entfernte Objekte und damit den direkten Blick in die Vergangenheit unseres Universums.
Blicken wir ins All, dann ist das ein Blick zurück in der Zeit. Ein Feldstecher zeigt uns nahe Galaxien wie sie aussahen, lange bevor es den Menschen gab. Grosse Fernrohre machen Galaxien zu einer Zeit sichtbar noch bevor die Sonne entstanden war. Teleskope im Weltraum suchen nach Spuren des Urknalls und liefern uns ein Bild des Universums nur wenige hunderttausend Jahre nach seinem Beginn.
Wie Archäologen aus den Überresten untergegangener Städte die Geschichte der Menschheit Stück für Stück zusammensetzen, so versuchen Astronomen die Entwicklung der Galaxien aus den schwachen Bildern weit entfernter Sternensysteme nachzuvollziehen.
Professor White berichtet über unser neues Verständnis von der Entstehung unserer eigenen und auch von anderen Galaxien, das durch solche Messungen gewonnen wird.
Biographische Angaben:
Prof. Dr. Simon White studierte Mathematik am Jesus College der Universität Cambridge/England und Astronomie an der Universität Toronto/Kanada und wurde 1977 an der Universität Cambridge in Astronomie promoviert. Danach arbeitete er an der University of California in Berkeley/USA und am Steward Observatory der University of Arizona, bis er 1994 zum Wissenschaftlichen Mitglied und Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching (Forschungsgruppe Kosmologie) berufen wurde. Seine Forschungsprojekte befassen sich, auch in einer Reihe von internationalen Kooperationen, mit der großräumigen Struktur des Universums. Im Jahr 2000 wurde ihm der Max-Planck-Forschungspreis für seine wissenschaftlichen Arbeiten verliehen.