Dass wir sichtbares Licht aus dem Weltall empfangen, sind wir gewohnt. Und es war über Jahrtausende die einzige Methode, Information aus dem Universum zu bekommen (von ein paar Meteoriten einmal abgesehen, mit denen man aber nicht recht viel Vernünftiges anzufangen wusste). Erst die letzten rund hundert Jahre haben uns gezeigt, dass einerseits Teilchenstrahlung aus dem All bei uns ankommt, und andererseits, dass beim Licht andere Spektralbereiche als die, die das Auge sehen kann, wichtig sind.
Im Vortrag soll es zum Einen um diese anderen Spektralbereiche, insbesondere den Radiobereich gehen, zum Anderen um eine besondere Art der Radiostrahlung, die Maser-Strahlung. Im Prinzip ist ein Maser nichts anderes als das, was in den letzten Jahrzehnten als Laser in unseren Alltag Einzug gehalten hat, nur eben bei Radio-Wellenlängen. Ich werde das Maserprinzip erläutern und dann an Beispielen aktueller Forschung zeigen, welch wichtige Rolle Maserstrahlung in der modernen Astrophysik spielt.
Biographische Angaben:
Prof. Dr. Wolfgang J. Duschl, ein gebürtiger Münchner, hat am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching promoviert. Nach Stationen in Cambridge (England), Heidelberg und am MPI für Radioastronomie in Bonn ist er seit 2006 Direktor des Instituts für Theoretische Physik und Astrophysik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und seit 2012 Dekan der dortigen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Parallel dazu hat er eine Forschungsprofessur (Adjunct Astronomer) am Steward Observatory der University of Arizona in Tucson (USA) inne. Sein Hauptforschungsgebiet ist die Entwicklung der Zentren von Galaxien. In den letzten Jahren wurde er in Kiel zweimal für seine Vorlesungen als bester Professor ausgezeichnet.