Die stärksten Radioquellen am Himmel
(Schülerpraktikumsprojekt von Michael Hamm aus dem Jahr 2006)
Wenn wir den Nachthimmel betrachten, sehen wir nur das Licht, das die Sterne emittieren. Doch Licht ist nicht die einzige Strahlung, die von Sternen abgegeben wird, sie ist lediglich der kleiner Teil, den wir mit bloßem Auge sehen können. Mithilfe von speziellen Teleskopen wie dem 100-m-Radioteleskop Effelsberg können wir dagegen auch die anderen Frequenzbereiche (wie z.B. Radiostrahlung oder Röntgenstrahlung) beobachten.
Dieses Diagramm zeigt die verschiedenen Frequenzbereiche (sowohl die für das menschliche Auge sichtbaren, als auch die unsichtbaren).
Dies ermöglicht uns ganz anderen Einblick in den Weltraum. So können wir beispielsweise Schwarze Löcher, die kein sichtbares Licht abgeben - sehr wohl aber Strahlung- , in anderen Frequenzbereichen sehen. Die von den Radioteleskopen empfangene Strahlung ist allerdings so schwach, dass ein eingeschaltetes Handy auf dem Mond drittstärkste Radioquelle am Himmel wäre.
Eine Auswahl der stärksten Radioquellen am Himmel ist in der folgenden Übersicht zusammengestellt.
Andromeda-Galaxie (And A): | Typ | Spiralgalaxie |
Entfernung | 2,5 Mill. Lichtjahre | |
Helligkeit | 3.4 | |
Durchmesser | 200.000 Lichtjahre | |
Bezeichnung | M 31 und NGC 224 | |
Entdeckung | - Optische Entdeckung durch Al-Sufi (905) - Als Radioquelle durch Martin Ryle (1950) |
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Cassiopeia A (Cas A): | Typ | Supernova-Überrest (1680) |
Entfernung | 9.100 Lichtjahre | |
Helligkeit | nicht ermittelt | |
Durchmesser | 10 Lichtjahre | |
Bezeichnung | 3C 461 | |
Entdeckung | - Als Radioquelle 1948 durch Reber entdeckt - 1950 identifiziert |
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Centaurus A (Cen A) | Typ | Aktive Galaxie |
Entfernung | 15 Mill. Lichtjahre | |
Helligkeit | 7.0 | |
Ausdehnung (Radio) | 2 Mill. Lichtjahre | |
Bezeichnung | NGC 5128 | |
Entdeckung | - 1826 von James Dunlop entdeckt (optische Quelle) - 1949 von John Bolton, G. Stanley und Bruce Slee als Radioquelle entdeckt |
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Cygnus A (Cyg A): | Typ | cD Galaxie |
Entfernung | 790 Mill. Lichtjahre | |
Helligkeit | 15.1 | |
Durchmesser | 400.000 Lichtjahre | |
Bezeichnungen | MCG 7-41-3 und 3C 405 | |
Entdeckung | - Von Hey, Parsons und Phillips 1948 entdeckt - 1951 durch Graham Smith identifiziert |
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Perseus A (Per A): | Typ | Seyfert-Galaxie |
Entfernung | 320 Mill. Lichtjahre | |
Helligkeit | 11.9 | |
Durchmesser | ca. 400.000 Lichtjahre | |
Bezeichnung | 3C 84 und NGC 1275 | |
Entdeckung | - 1786 optische Entdeckung durch Wilhelm Herschel - 1952 von Mills als Radioquelle entdeckt |
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Sagittarius A (Sgr A): | Typ | Galaxienkern |
Entfernung | 27.000 Lichtjahre | |
Helligkeit | keine optische | |
Bezeichnung | EQ 1742-28 | |
Entdeckung | - Radiostrahlungsmessungen aus dem Sternbild Schütze durch Karl Jansky (1931) | |
Taurus A (Tau A) | Typ | Supernova-Überrest (1054) |
Entfernung | 6.300 Lichtjahre | |
Helligkeit | 8.4 | |
Durchmesser | ca. 15 Lichtjahre | |
Bezeichnung | M1 und 3C 144 | |
Entdeckung | - 1731 von John Bevis und 1758 von Charles Messier (optische Entdeckung) - von John Bolton zusammen mit Centaurus A und Virgo A (als Radioquelle) 1948 entdeckt |
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Ursa Maior A (UMa A): | Typ | Aktive Galaxie |
Entfernung | 12 Mill. Lichtjahre | |
Helligkeit | 8.4 | |
Durchmesser | 40.000 Lichtjahre | |
Bezeichnung | M82 und 3C 231 | |
Entdeckung | - Entdeckung durch Bode 1774 zusammen mit M 81 -1953 entdeckte Brown M 82 als Radioquelle - Beobachtung einer Supernova innerhalb von Ursa Maior A (2003) |
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Virgo A (Vir A): | Typ | Aktive Galaxie |
Entfernung | 60 Mill. Lichtjahre | |
Helligkeit | 8.6 | |
Durchmesser | 120.000 Lichtjahre | |
Bezeichnung | M87 und 3C 274 | |
Entdeckung | - 1780 von Charles Messier entdeckt - Als Radioquelle 1954 von Baade und Minkowski identifiziert. |
Ein weiteres Schülerpraktikumsprojekt, Der Himmel vom Radio- bis zum Gammabereich, präsentiert Karten des gesamten Himmels und was man in den einzelnen Wellenlängenbereichen sieht. Dazu gibt es ein Poster der Radiostrahlung des gesamten Himmels, unterteilt nach Nord- und Südhimmel, mit überlagerten Sternbildkonturen: Radiohimmel mit Sternbildern (Peter Müller, auf der Basis einer Radiokartierung des Himmels bei 73 cm Wellenlänge).
Amateurastronomische Beobachtungen der optischen Gegenstücke von leuchtkräftigen Radioquellen werden in dem Artikel Die kosmische A-Klasse (Wolfgang Steinicke) in der Zeitschrift "interstellarum" beschrieben.
Eine Beschreibung des Seeklippen-Interferometers an der Pazifik-Küste von Sydney, einer radioastronomischen Anlage, mit der bereits in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die ersten drei Radioquellen (Virgo A, Taurus A, Centaurus A) mit kosmischen Objekten identifiziert werden konnten, ist unter Radio Astronomy at Dover Heights (Australia Telescope, in englischer Sprache) zu finden.
ur 3/2013