Die Vorteile des neuen Subreflektors

Damit die gesamte einfallende Strahlung auf einen Punkt gebündelt werden kann, muss der Spiegel die Form einer Parabel besitzen (nähere Informationen hier).
Die Schwerkraft zieht jedoch an dem Hauptspiegel und deformiert die Parabel. Je größer der Spiegeldurchmesser ist, desto schwerer ist er und wird immer stärker von der Schwerkraft verformt. Das reflektierte Licht wird daher nicht mehr komplett in einem Punkt gebündelt, so dass ein Teil der Strahlung verloren geht.

Der alte Subreflektor war starr, er reflektierte daher das Licht bei verformtem Teleskop nicht komplett in den Sekundärfokus. Der Primärspiegel kann zwar eine gewisse Verformung ausgleichen (homologe Verformung), da sich die Verformung in den äußeren Bereichen jedoch stärker auswirkt, musste bei Beobachtungen in höheren Frequenzbereichen (ein höherer Frequenzbereich erfordert eine sehr gute Parabelform des Spiegels) auf einen Teil des Spiegels verzichtet werden.

Der neue Subreflektor hingegen besteht aus mehreren beweglichen Teilen (aktive Oberflächenelemente), die die Streuung der Strahlung durch die Verformung des Hauptspiegels wieder ausgleichen können.

Durch den neuen Subreflektor wird es daher möglich, auch bei kleineren Wellenlängen bzw. höheren Frequenzen das Teleskop voll nutzen zu können. Ein weiterer Vorteil ist die gestiegene Beweglichkeit des Spiegels: Während der alte Reflektor auf vier Achsen beweglich war, besteht die neue Aufhängung aus einem sog. Hexapod, d.h. der Spiegel ist auf sechs Achsen beweglich.

Die Bilder unten zeigen den alten (links) und den neuen Subreflektor (rechts). Deutlich zu sehen sind die einzelnen Oberflächenelemente des neuen Subreflektors:

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