Verformungsausgleich des Primärspiegels
Da der alte Subreflektor starr war, benötigte man andere Möglichkeiten, die Verformung des Spiegels auszugleichen.
Doch wozu braucht man eigentlich eine derart genaue Oberfläche?
Wenn der Spiegel verformt ist, wirkt sich dies bei Messungen langwelliger Strahlung nicht stark aus. Misst man jedoch wie in Effelsberg im Millimeterbereich, bedarf es eines überaus genau geformten Spiegels. Die Faustformel für die Oberflächengenauigkeit ist Lambda(Wellenlänge)/10. Misst man nun z.B. im Meterwellenbereich, muss der Spiegel nur eine Oberflächengenauigkeit von 10 Dezimetern besitzen.
Wenn man jedoch bei 3 mm Wellenlänge Messungen durchführt, muss die Genauigkeit des Spiegels bereits 0,3 Millimeter betragen, eine enorme Herausforderung bei einem 100m-Teleskop.
Die Konstrukteure des Teleskops entwickelten daher Möglichkeiten, die Verformung des Teleskops auszugleichen:
Das 100m-Radioteleskop ist so konstruiert, dass die Spiegeloberfläche bei der Verformung einfach in eine andere Parabel übergeht (homologe Verformung). So wird der Verlust an Strahlung minimal gehalten.
Eine zusätzliche Korrekturmöglichkeit besteht darin, die einzelnen Paneele, aus denen der Hauptspiegel besteht (insgesamt 2352), über Stellschrauben an den vier Ecken nachzujustieren.