Die Ziele von LOFAR

Das hohe Auflösungsvermögen von LOFAR ermöglicht neben sehr genauen Radiomessungen in unserer näheren kosmischen Umgebung (und auch direkt in unserem Sonnensystem) auch einen Blick in eine der ältesten und gleichzeitig für die Bestätigung vieler kosmologischer Modelle wichtige Phase des Weltalls. In der sog. Phase der Reionisation bildeten sich die Strukturen aus, aus denen einmal die Galaxien und Galaxiehaufen entstanden sind.

Neben diesem wichtigen Bereich wird LOFAR jedoch auch zu weiteren elementar wichtigen Messungen verwendet werden:

  • LOFAR wird in unserem Sonnensystem die Atmosphären der solaren Planeten erforschen, vor allem die Stürme des Jupiter, und wird nach Blitzen in den Atmosphären anderer Planeten suchen.
  • Die Sonnenaktivität und Sonneneruptionen (Bursts und Flares) werden von LOFAR genauer gemessen werden.
  • LOFAR wird aufgrund seines großen Beobachtungswinkels in der Lage sein, Unregelmäßigkeiten in der Ionosphäre der Erde zu ermitteln und die Auswirkungen der Ionisation durch Gamma-Ausbrüche aufzuzeichnen.
  • Es ist davon auszugehen, dass LOFAR unzählige neue Pulsare finden wird, die Astronomen aufgrund ihrer schwachen Strahlung noch nicht aufgefallen sind. Zudem wird man versuchen, mit LOFAR neue extrasolare Planteten zu finden, das Aufspüren von erdähnlichen Planeten wird jedoch erst mit einer bessern Technik als LOFAR möglich sein.
  • LOFAR wird das Magnetfeld der Milchstraße und einiger Nachbargalaxien messen, eine wichtige Untersuchung für das Verständnis der galaktischen Strahlung und der Entstehung der Spiralarmstruktur.
  • Im weiteren Beobachtungsfeld von LOFAR steht auch die Erforschung der ersten Galaxien, Radiogalaxien und AGN (aktiver galaktischer Kern). Dank dieser Messungen wird man vielleicht bald in der Lage sein, die Bildung galaktischer Strukturen zu verstehen und auch supermassive Schwarze Löcher in den Kernen von Galaxien und Quasaren ausfindig zu machen.
  • Man hofft zudem auf eine Entdeckung von "Gravitationswellen", die von einigen kosmologischen Theorien vorhergesagt werden (z.B. Stringtheorie). Sollte es jedoch überhaupt solche Phänomene geben, werden sie wohl eher mit späteren oder speziell auf sie ausgerichteten Instrumenten (LIGO, LISA) gefunden werden.

Begriffserklärungen

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