Astronomietag am Samstag, 28. März 2020

Abgesagt: Sonderprogramm im Besucherpavillon am Radioteleskop Effelsberg

10. Februar 2020

Das für Samstag, 28. März 2020, im Besucherpavillon am Radioteleskop Effelsberg geplante Sonderprogramm zum bundesweiten Astronomietag muss aufgrund der Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus Sars-CoV-2 leider abgesagt werden. Wir hoffen, den Thementag mit Sondervorträgen zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können.

Auch das reguläre Vortragsprogramm im Besucherpavillon ist von dieser Absage betroffen und wird frühestens am Dienstag, 21. April 2020 aufgenommen.

Am 28. März 2020 findet in diesem Jahr der Tag der Astronomie statt, an dem sich astronomische Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet beteiligen. In diesem Jahr steht der Astronomietag unter dem Motto „Venus, Mond und die sieben Schwestern“.

Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) beteiligt sich mit einer Sonderveranstaltung im Besucherpavillon in unmittelbarer Nähe des Radioteleskops Effelsberg. Wir präsentieren an diesem Tag fünf Themenvorträge aus dem Bereich der Astronomie, gehalten von Norbert Junkes.

 

11:00

Sternbild Orion: Wird Beteigeuze zur Supernova?

13:00

Supernovaüberreste – was von den Sternen übrig blieb

14:00

Astrobiologie – mehr als Science Fiction!

15:00

Die stärksten Radioquellen am Himmel

16:00   

Astronomische Wanderwege in Effelsberg, oder wie Sirius nach Chile kommt

 

Der erste Vortrag des Tages beschäftigt sich um 11:00 Uhr mit einem aktuellen Thema, nämlich der zukünftigen Entwicklung eines der hellsten Sterne am Nachthimmel. Der Vortrag trägt den Titel „Sternbild Orion: Wird Beteigeuze zur Supernova?“. Beteigeuze ist der linke obere Schulterstern im Sternbild Orion, dem himmlischen Jäger. Dieser rötlich leuchtende Stern ist ein Gigant von gewaltigem Durchmesser, bei dem die komplette Erdbahn um die Sonne vollständig im Inneren des Riesensterns Platz hätte. Eine deutliche Abnahme in der Helligkeit von Beteigeuze hat zu der Spekulation geführt, dass eine finale Supernova-Explosion bereits in naher Zukunft erfolgen könnte.  

Der erste Nachmittagsvortrag setzt dieses Thema fort. Nach einer kleinen Pause geht es um 13:00 Uhr um „Supernovaüberreste – was von den Sternen übrig blieb“. Die Endstadien im Lebensweg von massereichen Sternen wie Beteigeuze werden von gewaltigen Supernova-Explosionen markiert. Was danach übrig bleibt und wie sogenannte Supernova-Überreste auch eine Verbindung zu einer neuen Generation von Sternen darstellen, wird in diesem Vortrag behandelt.

Um 14:00 Uhr werden unter dem Titel „Astrobiologie – mehr als Science Fiction!“ neuere Entwicklungen in der Astrobiologie angesprochen. Vor allem die Resultate von weltraumgestützten Observatorien wie "Kepler" haben für Aufsehen gesorgt. Die Zahl der gefundenen Planeten um andere Sonnen hat die 4000 bereits deutlich überschritten. Die Entdeckung des ersten Planeten um einen anderen Stern (51 Pegasi B) wurde mit einer Hälfte des Physiknobelpreises für das Jahr 2019 ausgezeichnet.

Um 15:00 Uhr sind „Die stärksten Radioquellen am Himmel“ an der Reihe. Die sogenannte „kosmische A-Klasse“ von starken Radioquellen am Himmel verbindet ganz unterschiedliche astronomische Objekte, die von Sternentstehungsregionen in unserer Milchstraße (wie dem bekannten Orionnebel M42) bis zu aktiven Galaxien und Quasaren in Entfernungen von vielen Millionen oder sogar Milliarden von Lichtjahren liegen.

Im abschließenden Vortrag „Astronomische Wanderwege in Effelsberg, oder wie Sirius nach Chile kommt“ um 16:00 Uhr werden die drei astronomischen Themenwanderwege im Bereich des 100-m-Radioteleskops (Planetenweg, Milchstraßenweg und Galaxienweg) vorgestellt. Es geht dabei speziell um zwei Himmelsobjekte, nämlich den nahen Stern Sirius und die Andromeda-Galaxie, den nächsten großen Nachbarn unserer Milchstraße am Himmel. Beide bilden Brückenglieder, die jeweils zwei der Astronomiewege in Effelsberg miteinander verknüpfen. Die Andromeda-Galaxie verbindet Milchstraßen- und Galaxienweg, wobei sie im Maßstab des Milchstraßenwegs 250 km von der Milchstraße entfernt liegt (am „Haus der Astronomie“ in Heidelberg), im Maßstab des Galaxienwegs nur noch 50 cm. Noch extremer ist das beim Sirius, der Planeten- und Milchstraßenweg miteinander verbindet. Im Maßstab des Milchstraßenwegs skaliert sich die Distanz von 9 Lichtjahren zwischen Sonne und Sirius zu nur 90 cm, beim Planetenweg stehen die beiden Sterne in der gewaltigen Entfernung von 11000 km. Die Tafel „Sirius“ des Effelsberger Planetenwegs befindet sich am APEX-Teleskop des MPIfR in Chile und macht ihn damit zum wohl längsten Planetenweg der Erde.


Im Lauf der Vorträge ist die Gelegenheit gegeben, auf Fragen aus unterschiedlichen Bereichen der Astronomie einzugehen.

Die fünf Vorträge sind ohne Fachkenntnisse verständlich. Sie dauern jeweils ca. 45 Minuten. Es stehen bis zu 80 Sitzplätze zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

 

 

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