Junge Radioastronomen treffen sich in Bonn

Europäische Sommerschule mit 100 Doktoranden

5. September 2007
Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie ist Gastgeber der 2. Europäischen Schule für Radiointerferometrie (ERIS 2007 = European Radio Interferometry School) vom 10. bis 15. September 2007 im Bonner Gustav-Stresemann-Institut. Die Veranstaltung wird unterstützt vom RadioNet-Programm innerhalb des 6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission.

100 junge Astronomen aus 23 Länder sind vom 10. bis 15. September am Gustav-Stresemann-Institut in Bonn zu Gast. Anlass ist die von der Europäischen Union durch das RadioNet Programm geförderte European Radio Interferometry School (ERIS). Die vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie organisierte Sommerschule wird die Grundlagen der radiointerferometrischen Technik sowie fortgeschrittene Themen wie Polarimetrie, Niederfrequenzmessungen, Spektroskopie und interkontinentale Radiointerferometrie erläutern. Die neuen Instrumente des 21. Jahrhunderts wie das Low Frequency Array (LOFAR) in Mitteleuropa, das Atacama Large Millimetre Array (ALMA) in Chile oder das Square Kilometre Array (SKA) auf der südlichen Halbkugel werden ebenfalls vorgestellt. Diese Schule wird der neuen Generation von Radioastronomen die Gelegenheit bieten, sich in den Verfahren und Methoden der Radiointerferometrie weiterzubilden, um die bestehenden und neuen Instrumente in ihrem vollen Potential nutzen zu können. 17 Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern (sogar aus Australien) werden Vorlesungen und praktische Übungen im Rahmen der Schule anbieten.

Die Interferometrie ist die Messmethode, die mit Hilfe eines Interferometers durch den physikalischen Effekt der Interferenz Informationen über das Messobjekt liefert. Dieses Verfahren wird in der Astronomie eingesetzt, um die Auflösung der beobachteten Objekte zu steigern. Interferometrische Methoden werden überwiegend in der Radioastronomie angewandt. Mittels der Radioastronomie kann man die vollständigen Informationen der von Himmelsobjekten ausgestrahlten Wellen aufzeichnen, wobei Signale von mehreren Teleskopen im Rechner zur Interferenz gebracht werden. Dieses Verfahren (auf Englisch, Very-Long-Baseline Interferometry, VLBI) liefert die am Besten aufgelösten Bilder der Astronomie, 100mal schärfer als die des Hubble Space Telescopes.

Zur Redakteursansicht