Der langwellige Radiobereich ist auch zum Nachweis von heißem Gas in Galaxien von Bedeutung, da dieses Gas die dahinter liegende langwellige Synchrotronstrahlung absorbiert (Abb. 1). Dadurch kann auch Gas nachgewiesen werden, das eine relativ geringe Temperatur (einige 1000 K) und eine geringe Dichte (wenige Teilchen pro cm³) hat und daher kaum thermische Radiostrahlung aussendet. Solches Gas könnte einen bisher unterschätzten Anteil an der Gesamtmasse des interstellaren Mediums ausmachen.
Heißes, ionisiertes Gas lässt sich auch über den Effekt der Faraday-Rotation (Abb. 2) nachweisen. Dabei wird die Polarisationsrichtung der Radiostrahlung in ionisiertem Gas in Abhängigkeit von der Magnetfeldstärke gedreht. Da die Faraday-Rotation mit dem Quadrat der Wellenlänge zunimmt, könnte mit LOFAR bei langen Wellenlängen erstmals auch Gas nachgewiesen werden, das extrem dünn ist (weniger als ein Teilchen pro dm³). Auch die Sonnenphysik wird von LOFAR profitieren. Erstmals wird es möglich sein, die langwellige Radiostrahlung von solaren Eruptionen in der äußeren Korona mit hoher räumlicher Auflösung zu untersuchen.