1. Was ist Infrarot-Interferometrie?



Die Forschungsabteilung Infrarot-Interferometrie am Max-Planck-Institut für Radioastronomie unter Leitung von Prof. Gerd Weigelt (MPIfR) nutzt die Gesetze der Interferenz, um die physikalischen Eigenschaften von jungen und alten Sternen, wie auch von aktiven Galaxienkernen im optischen und infraroten Spektralbereich bei hoher Winkelauflösung zu erforschen. Die dazu verwendeten Instrumente sind die Interferometer.
Interferometrie kann man entweder mit einem einzelnen Teleskop betreiben (die sogenannte Speckle-Interferometrie), oder durch Überlagerung der Signale, die zwei oder mehr Teleskope aufgenommen haben. Letzteres bezeichnet man als Interferometrie mit langen Basislinien. Beide Verfahren dienen dazu, Aufnahmen mit hoher Auflösung zu erhalten, und somit genauere und detailreichere Bilder von astronomischen Objekten zu erhalten. Dabei spielt der größtmöglichste Abstand zwischen den Teleskopen eine Rolle. Je weiter sie von einander entfernt sind, desto höher ist die Auflösung und Genauigkeit der überlagerten Signale. Die erreichte Auflösung entspricht dabei der eines Riesenteleskops, das so groß ist wie der Abstand zwischen den Einzelteleskopen.

Ein astronomisches Objekt strahlt Licht im Infraroten aus, welches die Teleskope aufnehmen. Nach der Datenauswertung erhält man Bilder, die den Infrarot-Thermographien der Bauunternehmen ähnlich sind, mit dem Unterschied natürlich, dass sie keine Häuser, sondern astronomische Objekte zeigen.

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