Das Radioteleskop Effelsberg



Das Radioteleskop Effelsberg wurde vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn in Auftrag gegeben. Der Standort sollte sich nach langer Überlegung in Effelsberg in der Eifel befinden, da man das Teleskop so gut wie möglich vor Störstrahlung (z.B. Radar) durch entsprechende Berge schützen wollte. Besonders wichtig war ebenfalls die Vereinigung der Größe des Parabolreflektors mit möglichst hohen Frequenzen und einer optimalen Qualität bzw. Präzision. Nur durch die Anwendung von zu der Zeit neuen, konstruktiven Ideen und modernen Rechenmethoden war die Verwirklichung des 3200 Tonnen-Stahlriesen möglich gemacht worden. Da der Etat der Max-Planck-Gesellschaft alleine nicht ausreichte, suchte man nach finanzieller Unterstützung. Diese wurde unter anderem bei der Volkswagen-Stiftung gefunden, die die Mittel für Gerät und Teile des Ausrüstung bereitstellten. Da das Teleskop auf dem Gebiet von Nordrhein-Westfalen errichtet werden sollte, beteiligte sich das Bundesland durch Begleichung der Gelände- und Erschließungskosten. Gebaut wurde das Teleskop dann von der ARGE STAR, einer Arbeitsgemeinschaft Stahl, an der die Firmen KRUPP und MAN zu gleichen Teilen beteiligt waren. Nach der Bauzeit von 1968 bis 1971, in der sogar Straßen durch das vorher noch nicht erschlossene Terrain eingerichtet und selbst die Ländergrenze verlegt werden mussten, konnte das Meisterwerk der Ingenieurskunst seiner Bestimmung übergeben und ein Jahr später komplett in Betrieb genommen werden. Besonders interessant ist, dass beim Radioteleskop Effelsberg erstmals das Konstruktionsprinzip der "homologen Verformung" angewandt wurde. Da man eine Verformung auf Grund der Gravitationskräfte nicht komplett unterdrücken kann, lässt man diese einfach zu. Dabei sorgt die Konstruktion dafür, dass eine kontrollierte Verformung in eine vorgegebene Richtung erfolgt, so dass eine andere Parabolform entsteht. Anschließend muss nur noch der Brennpunkt nachgeregelt werden.

Hier nun das Funktionsprinzip des Radioteleskopes in Effelsberg:

Die kosmischen Radiowellen werden von der Metalloberfläche des Parabolspiegels mit hoher Präzision reflektiert. Die gebündelte Strahlung trifft dann entweder direkt auf einen Empfänger im Primärfokus oder nach einer weiteren Spiegelung durch den sogenannten Gregory-Spiegel auf den Sekundärfokus, der mehrere Empfänger beherbergt. Dann wandelt ein Halbleiterbauteil, das mit einem empfindlichen Radioverstärker verbunden ist, die Radiowellen in elektrische Impulse um, die dann weiter verstärkt und im Rechner des Kontrollraum ausgewertet werden. Die Parabolform des Spiegels ermöglicht die Bündelung von Strahlen auf einen Brennpunkt. Das Radioteleskop Effelsberg ist das leistungsfähigste Gerät seiner Art für einen Wellenlängen von 6mm bis 2,8cm. Insgesamt wird das Teleskop mit seinen 18 Empfängern innerhalb eines Wellenlängenbereiches von 3,5mm bis 35cm eingesetzt.

Im Gebäude am Berghang befinden sich neben Steuerraum, Meß- und Rechnerräumen sowie Elektroniklabors auch Werkstätten, Arbeitsräume und Gästewohnungen für die Wissenschaftler, die sich für die Durchführung ihrer Beobachtungen hier einfinden.

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