Die Empfänger am Radioteleskop Effelsberg
Im Primärfokus
Im Primärfokus sind drei Empfänger verfügbar. Allerdings kann immer nur eine Empfängerbox Messungen vornehmen. Dabei wird dieser Empfänger aus der Kabine hinausgeschoben, so dass sich das Horn genau am Brennpunkt befindet. Um die anderen Empfänger benutzen zu können, muss man die Empfängerboxen manuell austauschen. Wie oft das vorkommt, ist abhängig vom Beobachtungsplan und von der Wettersituation. Unter Umständen sind tägliche Empfängerwechsel möglich. Will man jedoch einen anderen Empfänger als einen der drei verfügbaren verwenden, muss mit Hilfe eines Kranes der neue Empfänger hochgeholt werden. Da dies eine recht komplizierte Prozedur ist, wird ein solcher Tausch nur einige Male im Jahr durchgeführt.
Im Sekundärfokus
Hinter dem Brennpunkt an der Unterseite der Primärfokuskabine befindet sich der Sekundärspiegel mit 6 m Durchmesser, der die Strahlung in den Sekundärfokus umleiten kann, wenn im Primärfokus nicht beobachtet wird. Der 100-m-Hauptspiegel ist parabolisch geformt, der Sekundärspiegel elliptisch.
Die Empfänger im Sekundärfokus sind ständig montiert. Sie können innerhalb von etwa 30 Sekunden vom Computer aus aktiviert werden.
Warum zwei Brennpunkte?
Im Sekundärfokus kann man sehr flexibel und schnell zwischen den verschiedenen Empfängern umschalten. Dieses Umschalten geschieht durch eine Variation des Pointings, also der Positionierung auf die jeweilige Quelle am Himmel. Bei hohen Frequenzen benötigt man allerdings einen genauer definierten Brennpunkt. Da im Sekundärfokus der "Brennpunkt" schon etwas ausgedehnt ist, wird bei Messungen hoher Frequenzen lieber der Primärfokus verwendet, obwohl hier die Empfänger schwerer zu wechseln und zu warten sind.
Kühlung
Um das Rauschen, das die Empfänger selbst verursachen würden, zu verringern, werden die Empfänger gekühlt. Mit Helium als Kühlmittel lassen sich sehr tiefe Temperaturen von etwa -260° Celsius erreichen. Die Kompressoren für das Kühlgas stehen einem Raum direkt an der Kippachse des Teleskops.