Radiokarten mit dem 100-m-Teleskop
Mit dem Radioteleskop Effelsberg sind eine ganze Reihe von Supernovaüberresten neu entdeckt worden. Das erste Bild zeigt einen Himmelsausschnitt in Richtung des Sternbilds Cassiopeia. Das Koordinatensystem (galaktische Länge und Breite) orientiert sich an der Lage unserer Milchstraße am Himmel. Der Äquator in diesem System läuft durch das Band der Milchstraße (Breite 0°). Die Längengrade sind so angelegt, dass das Milchstraßenzentrum genau bei Null liegt (Länge 0°).
Der Ausschnitt läuft von 103° bis 119° in galaktischer Länge, und von –5° bis +5° in Breite. Insgesamt 10° in Breite, das ist so viel wie 20 mal der Mond nebeneinander gelegt. In dem Bild sind mehrere Supernovaüberreste zu erkennen. Sie werden sehr oft schon im Namen durch ihre Koordinaten bezeichnet, also z.B. ist G109.1-1.0 ein Supernovaüberrest bei 109.1° Länge und –1.0° Breite. Mit ihren Koordinaten finden wir insgesamt fünf Supernovaüberreste.
G109.1-1.0
G111.7-2.1 Dieser Supernovaüberrest wird auch als Cas A bezeichnet).
Die beiden nächsten Quellen sind mit dem Effelsberger Teleskop zum ersten Mal gefunden worden.
G114.3+0.3
G116.5+1.1
Und als letzter schließlich CTB1 oder
G116.9+0.2
Das linke Bild zeigt einen Ausschnitt des ersten nur mit CTB1, gemessen bei 11cm Wellenlänge. Im Vergleich dazu zeigt das rechte Bild eine Messung von CTB1 bei 2.8cm Wellenlänge mit dem 100-m-Teleskop, das alle Einzelheiten viermal genauer darstellt (je kleiner die Wellenlänge, desto genauer schaut das Teleskop hin). Im rechten Bild sieht man das Magnetfeld des Supernovaüberrests (schwarze Striche), das aus der Beobachtung der Radiostrahlung (Synchrotonstrahlung) bestimmt werden kann. Mit dieser Strahlung konnten auch einige Supernovaüberreste neu entdeckt werden. Insgesamt wurden 42 Supernovaüberreste in Effelsberg gefunden, das sind knapp 20% der bekannten Supernovaüberreste.