Astronomietag am 30. März 2019

Sonderprogramm im Besucherpavillon am Radioteleskop Effelsberg

22. Januar 2019
Zum 17. bundesweiten Astronomietag am Samstag, dem 30. März 2019, präsentiert das Max-Planck-Institut für Radioastronomie ab 10.00 Uhr ein Sonderprogramm mit Themenvorträgen im Besucherpavillon direkt am Standort des 100-m-Radioteleskops (Max-Planck-Str. 28, 53902 Bad Münstereifel-Effelsberg). An diesem Tag werden in insgesamt sechs Vorträgen die astronomischen Wanderwege am Radioteleskop Effelsberg vorgestellt, sowie aktuelle Forschungsprojekte des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie. Weiterhin geht es um die stärksten Radioquellen am Himmel, um neue Entwicklungen in der Astrobiologie und um die Endstadien im Lebensweg von massereichen Sternen. Der letzte Vortrag behandelt schließlich die Entstehung der chemischen Elemente im Universum. Besucher sind an diesem Tag herzlich eingeladen, zum Pavillon in direkter Sichtweite des 100-m-Radioteleskops zu kommen und im Rahmen der Vorträge etwas über die Arbeit am Max-Planck-Institut für Radioastronomie zu erfahren.

Am 30. März findet in diesem Jahr der Tag der Astronomie statt, an dem sich astronomische Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet beteiligen. In diesem Jahr steht der Astronomietag unter dem Motto „Möge die Nacht mit uns sein“.

Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) beteiligt sich mit einer Sonderveranstaltung im Besucherpavillon in unmittelbarer Nähe des Radioteleskops Effelsberg. Wir präsentieren an diesem Tag sechs Themenvorträge aus dem Bereich der Astronomie, gehalten von Norbert Junkes.

10:00 Uhr:   Astronomische Wanderwege in Effelsberg, oder wie Sirius nach Chile kommt
11:00 Uhr:   Von der Nachbarschaft der Sonne bis zu fernen Galaxien – Aktuelle Forschung am Max-Planck-Institut für Radioastronomie
13:00 Uhr:   Die stärksten Radioquellen am Himmel
14:00 Uhr:   Astrobiologie – mehr als Science Fiction!
15:00 Uhr:   Supernovaüberreste – was von den Sternen übrig blieb
16:00 Uhr:   Die Entstehung der Elemente im Universum

Im ersten Vortrag „Astronomische Wanderwege in Effelsberg, oder wie Sirius nach Chile kommt“ gleich um 10:00 Uhr werden die drei astronomischen Themenwanderwege im Bereich des 100-m-Radioteleskops (Planetenweg, Milchstraßenweg und Galaxienweg) vorgestellt. Es geht dabei speziell um zwei Himmelsobjekte, nämlich den nahen Stern Sirius und die Andromeda-Galaxie, den nächsten großen Nachbarn unserer Milchstraße am Himmel. Beide bilden Brückenglieder, die jeweils zwei der Astronomiewege in Effelsberg miteinander verknüpfen. Die Andromeda-Galaxie verbindet Milchstraßen- und Galaxienweg, wobei sie im Maßstab des Milchstraßenwegs 250 km von der Milchstraße entfernt liegt (am „Haus der Astronomie“ in Heidelberg), im Maßstab des Galaxienwegs nur noch 50 cm. Noch extremer ist das beim Sirius, der Planeten- und Milchstraßenweg miteinander verbindet. Im Maßstab des Milchstraßenwegs skaliert sich die Distanz von 9 Lichtjahren zwischen Sonne und Sirius zu nur 90 cm, beim Planetenweg stehen die beiden Sterne in der gewaltigen Entfernung von 11000 km. Die Tafel „Sirius“ des Effelsberger Planetenwegs befindet sich am APEX-Teleskop des MPIfR in Chile und macht ihn damit zum wohl längsten Planetenweg der Erde.

Der zweite Vortrag am Vormittag um 11:00 Uhr steht unter dem Titel „Von der Nachbarschaft der Sonne bis zu fernen Galaxien“ und gibt einen Überblick über Forschungsprojekte am Institut, sowohl mit 100-m-Radioteleskop vor Ort als auch mit andere Beobachtungsinstrumenten. Dabei werden in der Technik der „Very Long Baseline Interferometrie“ sogar Radioteleskope über Kontinente und Ozeane hinweg zu einem virtuellen Riesenteleskop bis zur Größe der Erde zusammengeschaltet.  

Nach einer einstündigen Pause ab 12:00 Uhr geht es um 13:00 Uhr weiter mit dem Thema „Die stärksten Radioquellen am Himmel“. Die sogenannte „kosmische A-Klasse“ von starken Radioquellen am Himmel verbindet dabei ganz unterschiedliche astronomische Objekte, die von Sternentstehungsregionen in unserer Milchstraße (wie dem bekannten Orionnebel M42) bis zu aktiven Galaxien und Quasaren in Entfernungen von vielen Millionen oder sogar Milliarden von Lichtjahren reichen.

Der zweite Nachmittagsvortrag um 14:00 Uhr unter dem Titel „Astrobiologie – mehr als Science Fiction!“ behandelt neuere Entwicklungen in der Astrobiologie, die vor allem durch die Resultate von weltraumgestützten Observatorien wie "Kepler" für Aufsehen gesorgt haben. Die Zahl der gefundenen Planeten um andere Sonnen ist nicht zuletzt dadurch auf inzwischen fast 4000 angestiegen.

Ab 15:00 Uhr geht es in „Supernovaüberreste – was von den Sternen übrig blieb“ um die Endstadien im Lebensweg von massereichen Sternen, die von gewaltigen Supernova-Explosionen markiert werden. Was davon übrig bleibt und wie sogenannte Supernova-Überreste auch eine Verbindung zu einer neuen Generation von Sternen darstellen, wird in dem Vortrag behandelt. Denn schließlich gilt ja "Wir alle sind Sternenstaub".

Der letzte Vortrag an diesem Tag um 16.00 Uhr trägt den Titel „Die Entstehung der Elemente im Universum“. Er beschäftigt sich, passend zum „Internationalen Jahr des Periodensystems der Elemente (PSE)“, mit der Entstehung von Elementen im Universum, und führt dabei weit zurück in der Zeit bis zur Entstehung des Universums selbst und den ersten Minuten nach dem Urknall.

Im Lauf der Vorträge ist auch Gelegenheit gegeben, auf Fragen aus unterschiedlichen Bereichen der Astronomie einzugehen.

Die sechs Vorträge sind ohne Fachkenntnisse verständlich. Sie dauern jeweils ca. 45 Minuten. Es stehen bis zu 80 Sitzplätze zur Verfügung. Der Eintritt ist frei. Bereits in der folgenden Woche (ab Dienstag, 2. April 2019) starten auch die Vorträge 2019 für Besuchergruppen im Pavillon am Radioteleskop Effelsberg. Das reguläre Besucherprogramm findet wie in jedem Jahr von April bis Oktober statt.

 

 

 

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