Astronomen als Jäger und Sammler

Vortrag von Prof. Harald Lesch am Montag, 26. September 2011, in Bonn

13. September 2011
Im Rahmen der Aktivitäten zum 40-jährigen Jubiläum des 100-m-Radioteleskops Effelsberg wird der bekannte Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch am Montag, den 26. Oktober 2011 um 19:30 Uhr im Hörsaal 10 (X) des Hauptgebäudes der Universität Bonn (Regina-Pacis-Weg 3) einen öffentlichen Vortrag unter dem Titel "Astronomen als Jäger und Sammler" präsentieren. Es geht darin um die Arbeitsweise der Astronomen, oder wie man durch Vermessen zum Verständnis des Kosmos gelangt. Der Eintritt ist frei. Harald Lesch ist selbst mit der Geschichte des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie und des 100-m-Teleskops verbunden - er hat in den 1980er Jahren bei Prof. Reinhard Schlickeiser promoviert und sich später auch in Bonn habilitiert. Er arbeitet auch heute noch mit Kollegen am Institut auf dem Gebiet der kosmischen Magnetfelder und der Pulsarforschung zusammen. Viele werden ihn aber eher durch sein zweites Standbein in der Öffentlichkeits- und Medienwelt kennen, sei es durch die Sendung "Alpha Centauri" auf "Bayern Alpha", oder seit neuerem durch eine Reihe von Wissenschaftssendungen wie "Abenteuer Forschung", "Leschs Kosmos" oder "Terra X" im ZDF.

Seit einer Reihe von Jahren prägt Professor Harald Lesch wie kaum ein anderer das Gesicht der Astronomie in Deutschland. Neben seiner Tätigkeit als Hochschuldozent - er leitet die Gruppe für Plasma-Astrophysik an der Universitätssternwarte München und unterrichtet Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München - sind es vor allem seine Buchveröffentlichungen und Fernsehauftritte, die ihn auch einem größeren Publikum bekannt gemacht haben. Was mit der inzwischen fast legendären Sendung "Alpha Centauri" begonnen hat, ist längst zu einer ganzen Reihe von Sendungen geworden, erst auf "Bayern Alpha", nun verstärkt im ZDF, unter anderem mit "Abenteuer Forschung", der Flaggschiff-Wissenschaftssendung des ZDF.

Harald Lesch kommt am Montag, den 26. September 2011 nach Bonn und wird um 19:30 Uhr im Hörsaal 10 (X) im Hauptgebäude der Universität Bonn einen Vortrag halten. Damit kehrt er für kurze Zeit in seine ehemalige Alma Mater zurück, in der er im Jahr 1987 promovierte und sich im Jahr 1994 habilitierte. Aus dieser Zeit resultiert auch die Verbindung zum Radioteleskop Effelsberg; er war Mitarbeiter in der Forschungsabteilung von Prof. Richard Wielebinski am Max-Planck-Institut für Radioastronomie. In seinem Vortrag beschäftigt er sich damit, wie Astronomen, ausgehend von ihren Beobachtungen des Himmels, zu neuen Erkenntnissen über das Universum gelangen.

"Unsere Kenntnis vom Universum ergibt sich alleine durch das Betrachten des Himmels mit Hilfe unserer Teleskope", sagt Prof. Lesch. "Durch einen fortwährenden Vergleich der Vorhersagen von Theorien mit den Ergebnissen unserer Beobachtungen haben wir es geschafft, die Entstehung des Kosmos, seine Entwicklung, sowie die Eigenschaften aller Objekte, die wir sehen, weitgehend zu verstehen."

Dabei stellt das sichtbare Licht nur einen Bruchteil der untersuchten Photonen dar, weitaus mehr werden im Radiolicht beobachtet. Diese stammen zwar häufig von energiereichen und extremen Objekten und Prozessen, aber deren bei uns ankommende Energie ist dennoch so gering, dass es riesige Teleskope braucht, um sie zu messen. Eines davon steht direkt vor unserer Haustür: das 100-m-Radioteleskop in Effelsberg, das in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert. Es ist das größte Radioteleskop Europas.

"Ich möchte zeigen, wie Astronomen und Physiker das Teleskop verwenden, um im wissenschaftlichen Prozess Erkenntnisse über die Natur zu gewinnen", fährt er fort. "Das reicht von der Gültigkeit von Einstein's Allgemeiner Relativitätstheorie bis zum Verständnis der Entstehung komplexer Moleküle im Weltraum und der Entwicklung von supermassereichen Schwarzen Löchern."

Wer Harald Lesch aus früheren Veranstaltungen oder aus dem Fernsehen kennt, weiss, dass er sich auf einen spannenden Vortrag freuen kann.

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