Was ist mit Millimeter- und Submillimeter-Astronomie gemeint?



Ein Spektrum muss nicht nur Wellenlängen des uns sichtbaren Lichtes erhalten. Spektroskopische Untersuchungen können in jeder beliebigen Wellenlänge bzw. Frequenz durchgeführt werden. Sehr häufig geschieht dies bei elektromagnetischen Wellen mit einer Wellenlänge von einem mm oder noch kleiner. Dies liegt daran, dass wir viel mehr Linienübergänge von Molekülen bei diesen Wellenlängen in der Strahlung aus dem Weltraum empfangen. Bei den längeren Radiowellen im cm- und dm-Bereich gibt es eine viel geringere Anzahl spektroskopischer Linien. Millimeter- und Submillimeter Astronomie beschäftigt sich also überwiegend mit Spektroskopie. Das sichtbare Licht liegt bei Wellenlängen zwischen 400 und 800 nm. Bei den längeren Radiowellen haben die Astronomen das Problem, dass durch die vielen irdischen Störquellen (Radiosender, Bodenradar usw.) so grosse Störungen entstehen, das die schwache Radiostrahlung aus dem Weltall kaum noch davon unterschieden werden kann. Am MPI für Radioastronomie beschäftigt sich Axel Jessner mit den Problemen der Störungen im Radiofrequenzbereich.

Das Teleskop in Effelsberg ist daher in ein Tal gebaut worden, in dem die umliegenden Hügel vor Störstrahlung schützen. Einige wichtige Frequenzbereiche sind auch speziell für die Radioastronomie geschützt.

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