Effelsberg: 100m

Das Hauptbeobachtungsinstrument des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR) ist das 100-m-Radioteleskop (siehe Titelbild), das von einer Arbeitsgemeinschaft der Firmen Krupp/MAN in einem Tal bei Bad Münstereifel-Effelsberg errichtet und im Jahre 1972 in Betrieb genommen wurde. Das Teleskop ist bis heute eines der beiden größten vollbeweglichen Radioteleskope der Erde, darüber hinaus stellt es das leistungsfähigste Teleskop überhaupt für den kurzwelligen Bereich der Radiostrahlung von etwa 6 mm bis 2,8 cm dar. Bei diesem Teleskop wurde zum ersten Mal ein spezifisches Konstruktionsprinzip angewandt, die sogenannte homologe Verformung, durch die die Oberfläche des Spiegels trotz gravitativer Verformungen auch für extrem kurze Wellenlängen noch hinreichend genau bleibt.

Insgesamt wird das 100-m-Radioteleskop in einem weiten Wellenlängenbereich von 3,5 mm bis 35 cm eingesetzt. Um diesen Bereich abzudecken, ist die Bereitstellung von insgesamt 18 verschiedenen Empfangssystemen erforderlich.

Die Finanzierung des Projekts erfolgte vorwiegend durch die Volkswagen-Stiftung. Zusätzliche Mittel wurden durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Max-Planck-Gesellschaft bereitgestellt. Das damalige Bundesministerium für Forschung und Technologie, heute Bundesministerium für Bildung und Forschung, finanzierte einige spezielle Teile der Ausrüstung.

Pico Veleta: 30m

Für die Beobachtung der mm-Radiostrahlung wurde ein spezielles Institut (IRAM, mit Sitz in Grenoble, Frankreich) gegründet, das gemeinschaftlich von Deutschland, Frankreich und Spanien betrieben wird. Das MPIfR konzipierte ein Radioteleskop für Millimeter-Beobachtungen. Dieses Teleskop (Abb. 14) wurde im Zeitraum 1980-1984 in 2920 m Höhe in der Sierra Nevada in Südspanien errichtet und an IRAM übergeben. Es wird bis zu einer kürzesten Wellenlänge von 0,8 mm eingesetzt und stellt durch die Kombination des großen Durchmessers von 30 m und der sehr hohen Oberflächengenauigkeit des Spiegels von 0.07 mm das wohl empfindlichste Radioteleskop der Welt für Messungen bei kürzeren Millimeterwellenlängen dar.

Die Finanzierung des Projekts erfolgte vorwiegend durch die Volkswagen-Stiftung.

APEX: 12m

Für Beobachtungen bis zu kürzesten Wellenlängen unterhalb von 0,3 mm (für den Submm- und Terahertz-Bereich) ist ein hochpräzises Radioteleskop von 12 m Durchmesser gebaut worden, das eine Oberflächengenauigkeit von weniger als 18 Mikrometern (0,018 mm) aufweist (APEX-Teleskop, Abb. 15). Es wurde auf dem 5000 m hohen Chajnantor-Plateau in Chile errichtet und geht im Juni 2004 in Betrieb. APEX (das Atacama Pathfinder EXperiment) wird gemeinsam mit dem Onsala Space Observatory (Schweden) und der Europäischen Südsternwarte ESO betrieben.

Zur Redakteursansicht