Das 100-m-Radioteleskop bildet das Herzstück des Radio-Observatoriums Effelsberg. Es wird, außer von Mitarbeitern des Instituts, auch von einer großen Zahl von Gastwissenschaftlern aus dem In- und Ausland genutzt.
Die Luftbildaufnahme (Abb. 11) gibt einen guten Überblick über das Institutsgelände. Sie zeigt das Radioteleskop mit der im Jahre 1998 erneuerten Spiegeloberfläche im äußeren Bereich und das Kontrollgebäude am Berghang (links unten), das neben dem Steuerraum (Abb. 12) auch Meß- und Rechnerräume, Elektroniklabors, Werkstätten und Gästewohnungein für die Wissenschaftler vor Ort enthält.
Von einem nahegelegenen Aussichtspunkt aus hat der Besucher einen Panoramablick auf das Radioteleskop. Außer dem Parabolspiegel sind auch die Gitter-Stützstruktur und die Antriebsmotoren des Teleskops auf dem 60-m-Schienenkranz von dort aus sehr schön zu sehen.
Der Parabolspiegel hat die Funktion, die aus dem Weltall einfallende Strahlung in einem Brennpunkt, dem sogenannten Primärfokus, zu bündeln. Der Brennpunkt liegt in 30 Metern Höhe über der Oberfläche des Spiegels. Mit einem Umlenkspiegel in der Nähe des Brennpunktes wird die Radiostrahlung zu einem zweiten Brennpunkt (Sekundärfokus) in der Mitte des Spiegels reflektiert. In beiden Brennpunkten befinden sich Meßkabinen mit rauscharmen Empfangssystemen, die wechselweise eingesetzt werden können (Abb. 13, noch vor der Belegung des äußeren Teleskopspiegels mit neuen Paneelen).
Das Radioteleskop ist in einem nur durch Wartungszeiten unterbrochenen Meßbetrieb rund um die Uhr im Einsatz. Es ist über einen waagerechten Schienenkranz drehbar und über einen Zahnkranz kippbar. Damit kann es auf jede am Himmel sichtbare astronomische Quelle ausgerichtet und deren scheinbarer Bewegung am Himmel nachgeführt werden. Es gehört auch nach fast 30 Jahren zu den international wichtigsten und gefragtesten Beobachtungsinstrumenten in der Radioastronomie.
Informationsvorträge für Besuchergruppen von April bis Oktober.
Anmeldung erforderlich:
Tel. 0 22 57 - 301 - 101