Highlights - allgemeinverständliche Pressemitteilungen von Forschungsergebnissen der Gruppe

Leichtestes Schwarzes Loch oder schwerster Neutronenstern?
Das MeerKAT-Teleskop entdeckt ein rätselhaftes Objekt an der Grenze zwischen Schwarzen Löchern und Neutronensternen

Ein internationales Team von Astronominnen und Astronomen unter der Leitung von Forschern des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie hat mit dem MeerKAT-Radioteleskop ein faszinierendes Objekt unbekannter Natur im Kugelsternhaufen NGC 1851 entdeckt. Es ist schwerer als die schwersten bekannten Neutronensterne und gleichzeitig leichter als die leichtesten bekannten Schwarzen Löcher und befindet sich in einer Umlaufbahn um einen sich schnell drehenden Millisekunden-Pulsar. Dies könnte die erstmalige Entdeckung eines Doppelsternsystems aus Radiopulsar und Schwarzem Loch sein, und damit einer Sternenpaarung, die neue Tests der allgemeinen Relativitätstheorie von Einstein ermöglichen würde. mehr
Extreme Sterne haben einzigartige Eigenschaften, die eine Verbindung zu rätselhaften kosmischen Quellen herstellen könnten
Eine universelle Beziehung für Pulsare, Magnetare und möglicherweise schnelle Radiostrahlungsausbrüche

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Michael Kramer und Kuo Liu vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie hat eine seltene Art ultradichter Sterne, so genannter Magnetare, untersucht, um ein zugrunde liegendes Gesetz zu entdecken, das universell für eine ganze Reihe von Objekten, die so genannten Neutronensterne, zu gelten scheint. Dieses Gesetz gibt Aufschluss darüber, wie diese Quellen Radiostrahlung erzeugen, und es könnte eine Verbindung zu den rätselhaften Strahlungsausbrüchen (Fast Radio Bursts) herstellen, die im fernen Universum angesiedelt sind. mehr
Elektromagnetische Leckstrahlung von Satelliten gefunden
Wissenschaftler beobachten mit dem LOFAR-Teleskop zum ersten Mal niederfrequente Radiowellen von Satelliten in großen Konstellationen

Wissenschaftler führender Forschungseinrichtungen, darunter das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn, haben mit dem Radioteleskop LOFAR 68 Satelliten von SpaceX beobachtet. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sie elektromagnetische Leckstrahlung entdeckt haben, die von der Bordelektronik erzeugt wird. Sie könnte astronomische Forschung behindern und unterscheidet sich von den normalen Kommunikationssignalen, die bisher im Fokus der Radioastronomen lagen. Die Autoren fordern daher Satellitenbetreiber und Regulierungsbehörden dazu auf, die Auswirkungen auf die Radioastronomie sowohl bei der Entwicklung von Raumfahrzeugen als auch bei Regulierungsverfahren zu berücksichtigen. mehr
Ein neuer Zugang zum Universum
Präzise wie ein Uhrwerk: Pulsare öffnen ein neues Fenster im Gravitationswellen-Spektrum

Ein internationales Team europäischer Astronom:innen unter Beteiligung der Max-Planck-Institute für Radioastronomie  und Gravitationsphysik  hat zusammen mit indischen und japanischen Kolleg:innen die Ergebnisse von mehr als 25 Jahren Beobachtungen mit sechs der empfindlichsten Radioteleskope der Welt veröffentlicht. Zusammen mit anderen internationalen Kollaborationen haben das europäische und das indische Pulsar-Timing-Array unabhängig voneinander Beweise für Gravitationswellen bei extrem niedrigen Frequenzen im Nanohertz-Bereich gefunden, die von Paaren extrem massereicher Schwarzer Löcher in den Zentren verschmelzender Galaxien stammen könnten. Diese Ergebnisse sind ein entscheidender Meilenstein zur Erschließung eines neuen, astrophysikalisch bedeutenden Bereichs des Gravitationswellen-Spektrums. mehr
Gammastrahlen-Finsternisse werfen neues Licht auf Spinnenpulsare
26. Januar 2023
Sieben seltene Doppelsterne identifiziert und fünf Neutronensterne gewogen

Seit Jahrtausenden beobachtet die Menschheit das kosmische Finsternis-Ballett. Sonnen- und Mondfinsternisse, die der Jupitermonde und Sternbedeckungen durch Planeten und Asteroiden haben außerdem neue physikalische Messungen ermöglicht und Erkenntnisse über unser Universum geliefert. Mit Hilfe des NASA-Weltraumteleskops Fermi haben Astronom:innen nun sieben seltene Doppelsternsysteme identifiziert, in denen ein Neutronenstern von seinem Begleitstern verfinstert wird. So konnte das internationale Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover und unter Beteiligung von Forschern vom MPIfR in Bonn diese Neutronensterne wiegen. Die genaue Bestimmung der Masse von Neutronensternen verbessert unser Verständnis von Materie unter extremen Bedingungen und hat Bedeutung für die Fundamentalphysik. In Zukunft könnten diese sieben Doppelsternsysteme neue Möglichkeiten bieten, Effekte von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie zu beobachten. mehr
Neun neue und exotische Geschöpfe für den Pulsar-Zoo
Neue Entdeckungen des Projekts „Transients and Pulsars with MeerKAT“

Neun Millisekunden-Pulsare, die meisten in seltenen und teils ungewöhnlichen Doppelsystemen: Das sind die ersten Ergebnisse einer gezielten Durchmusterung mit dem südafrikanischen Teleskop-Array MeerKAT. Ein internationales Team mit maßgeblicher Beteiligung von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) und des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR) wählte 79 unidentifizierte pulsar-ähnliche Quellen aus Beobachtungen des Fermi Gamma-ray Space Telescope der NASA aus und beobachteten sie mit MeerKAT im Radiobereich. Die Kombination dieser bewährten Methode mit einem Teleskop-Array der nächsten Generation hat deutliche Vorteile gegenüber früheren Durchmusterungen. Das Team entdeckte neun schnell rotierende Neutronensterne, die meisten mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Bei zwei dieser Objekte wurden Pulsationen der Gammastrahlung, optische Gegenstücke und bei einem weiteren System Röntgenstrahlung entdeckt.

Das Team vom AEI suchte auch nach kontinuierlichen Gravitationswellen von einem der Neutronensterne. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von gezielten Suchen nach Radiopulsaren in unidentifizierten Gammastrahlenquellen. Diese dürften für weitere Erkenntnisse sorgen: Die Forschenden sind sicher, dass sich bei künftigen Beobachtungen noch mehrere Millisekunden-Pulsare entdecken lassen. mehr
RAS Group Award 2023 geht an MeerKAT
Das MeerKAT-Radioteleskop in Südafrika erhält prestigeträchtige Auszeichnung der Royal Astronomical Society

Das MeerKAT-Team erhält den „Group Award“ der „Royal Astronomical Society“ für eine Reihe spektakulärer radioastronomischer Beobachtungen, deren Höhepunkt Radiokarten der Region des Galaktischen Zentrums mit spektakulären Radioblasen darstellen. Darüber hinaus hat das MeerKAT-Team die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie in Afrika unterstützt und die Technologie für das SKA-Observatorium einem Belastungstest unterzogen.

Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) und die Max-Planck-Gesellschaft in Deutschland sind am MeerKAT-Projekt beteiligt, einerseits durch die Bereitstellung von Empfängern im S-Band-Frequenzbereich für die einzelnen Parabolantennen von MeerKAT, andererseits durch ein Erweiterungsprojekt, das die Gesamtzahl der MeerKAT-Antennen von 64 auf 84 erhöht. Das bewirkt eine deutliche Verbesserung von Empfindlichkeit, räumlicher Auflösung und Bildqualität des Teleskops.

Gleichzeitig wird ein neues wissenschaftliches Ergebnis veröffentlicht, das auf MeerKAT-Beobachtungen unter der Leitung von MPIfR-Wissenschaftlern beruht und ein 20 Jahre altes Rätsel gelöst hat: neue Beobachtungen des Kugelsternhaufens M30 führten zur Wiederentdeckung eines lange Zeit vermissten Millisekunden-Pulsars in einer stark exzentrischen Doppelsternbahn. mehr
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