Neutronensterne
Wenn im Kern eines massereichen Sterns der nukleare Brennstoff verbraucht ist, dann bricht dieser Kern unter den gewaltigen Kräften seiner eigenen Gravitation innerhalb von Millisekunden zusammen. Die frei werdende Energie sprengt die äußere Hülle des Sterns ab, was als Supernova beobachtet werden kann. Im Inneren komprimiert die Gravitation den Kern so stark, dass selbst die Atome zerstört werden, in dem sich Protonen und Elektronen in Neutronen und Neutrinos umwandeln. Dies ist die Geburt eines Neutronensterns, den man etwas vereinfacht als einen gigantischen Atomkern bezeichnen kann, der einen Radius von etwa 12 km und 500 000 Erdmassen hat. Im Zentrum eines Neutronensterns sind mehrere hundert Millionen Tonnen Materie auf einen Kubikzentimeter zusammengepresst. Manche dieser Neutronensterne rotieren so schnell, dass sie pro Sekunde mehrere hundert Umdrehungen schaffen. Sie stellen die extremste Materieform im beobachtbarem Universum dar.
Pulsare

Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne mit einem starken Magnetfeld, die bevorzugt entlang der Pole elektromagnetische Strahlung aussenden. Ist die Magnetachse gegen die Rotationsachse geneigt, so entsteht durch die Eigenrotation des Neutronensterns ein „kosmischer Leuchtturm”, der in regelmäßigen zeitlichen Abständen aufblinkt. Die Entdeckung des ersten Pulsars gelang 1967 Jocelyn Bell und Antony Hewish. Seither sind Pulsare eines der aufregendsten Forschungsgebiete der modernen Astrophysik.
Population

In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass die zuvor bekannte Population von radiolauten Neutronensternen unvollständig war. Neue Erscheinungsformen von Neutronensternen wurden entdeckt: Zusätzlich zu der neuen Klasse der sporadischen (engl. „intermittent”) Pulsare führte die Entdeckung der Rotierenden Radio-Transienten (RRATs) zu der Erkenntnis, dass es eine neue Klasse von Neutronensternen gibt, die möglicherweise die Anzahl der bekannten Neutronensterne in der Milchstraße um einen Faktor 3-4 übersteigt. Darüber hinaus ist durch die Entdeckung von transienten Radiosignalen - z.B. in Magnetaren - klar geworden, dass manche Quellen nur zu bestimmten Zeiten als Radioquellen sichtbar sind.