Animation der Pulsar-Durchmusterungen

Die Galaktische Zentrumssuche („Galactic Centre Search”) ist eine gezielte Suche nach Pulsaren in einer einzelnen Beobachtungsrichtung mit einem 46" Strahl in der Richtung von Sgr A*, 1.7 pc um das Galaktische Zentrum. Diese Suche mit dem Effelsberger Radioteleskop startete im Januar 2012 bei einer Frequenz von 18.95 GHz. Die Suche hat zur ersten radioastronomischen Entdeckung eines Magnetars im Galaktischen Zentrum, der wahrscheinlich weniger als 0.12 pc von Sgr A* entfernt ist, geführt.

Die Parkes-Multi-Horn-Pulsar-Suche („Parkes Multi-Beam Pulsar Survey”, PMPS) ist die erfolgreichste Pulsar-Suche der vorigen Generation. Tatsächlich ist die Wieder-Analyse der Beobachtungsdaten noch nicht abgeschlossen. Daher werden bis heute neue Pulsare in den Daten entdeckt. Diese Analyse wird zur Zeit als Teil von EINSTEIN@HOME (E@H) (http://einstein.phys.uwm.edu/) durchgeführt, einem Projekt zum verteilten Rechnen auf Rechnern Freiwilliger, und hat zur Entdeckung von 24 neuen Pulsaren geführt.

Die Grenzen dieser Durchmusterung sind 3.5° bis 5° Galaktischer Breite und ca. 74° bis 150° Galaktischer Länge. SPAN512 („Survey Pulsar à Nançay”, http://arxiv.org/abs/1211.3936) wurde im Januar 2012 gestartet und im Juni 2016 beendet. Die Beobachtungen wurden mit dem Nançay-Teleskop in Frankreich bei einer Frequenz von 1.2 GHz bis 1.7 GHz und einer Bandbreite von 512 MHz durchgeführt.

Die PALFA-Durchmusterung (http://www.naic.edu/alfa/pulsar/) ist eine Suche mit dem ALFA Empfänger des Arecibo-Teleskops bei 1.4 GHz. PALFA beobachtet zwei Regionen, beide bei < 5° Galaktischer Breite, eine von 32° bis 77°  und die andere bei 168°  bis 214° Galaktischer Länge. Die Durchmusterung begannn 2004 und dauert an. PALFA ist die empfindlichste Pulsar-Durchmusterung, die bisher durchgführt wurde.

Die Arecibo 327-MHz-„drift scan”-Durchmusterung (http://www.naic.edu/~deneva/drift-search/) hat sich bis jetzt auf den Bereich von -1° bis +28° nördlicher Himmels-Breite konzentriert. Bis zu seinem Ende soll der gesamte von Arecibo aus sichtbare Himmel von -1° bis +37° nördlicher Breite vermessen werden.

Die LOFAR Gesamthimmel-Pulsar-Suche („LOFAR Tied-Array All-Sky-Survey”, LOTAAS) wurde im Dezember 2012 begonnen und wird den gesamten nördlichen Himmel durchmustern. Beobachtet wird mit den HBA-Antennen der 24 zentralen LOFAR-Stationen in den Niederlanden im Frequenzbereich 119 MHz bis 151 MHz. Die Stationen werden dabei im so genannten „Tied-Array Modus” zu einem „Phased-Array” (http://www.lofar.de/fachbegriffe) zusammengeschaltet. Die tieferen Beobachtungsfrequenzen ermöglichen die Entdeckung von sehr schwachen Pulsaren.

Die „High-Time-Resolution-Universe” (HTRU) Durchmusterung tastet den gesamten nördlichen Himmel mit dem Effelsberger 100-m-Teleskop ab und den gesamten südlichen Himmel mit dem Parkes 64-m-Teleskop in Australien. Die Durchmusterung ist in drei Bereiche aufgeteilt, für niedrige, mittlere und hohe Galaktische Breiten, die mit jeweils unterschiedlich langen Integrations-Zeiten beobachtet werden.

Überblick der Durchmusterungen des Radiohimmels unter Leitung oder Beteiligung von Mitarbeitern des MPIfRs. Alle Pulsar-Durchmusterungen sind in der Animation oben auf der Seite in Galaktischen Koordinaten dargestellt.

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