SOFIA, oder warum die Astronomen in die Luft gehen

Vortrag im Deutschen Museum Bonn am 7. Dezember 2016

29. November 2016
Ein Konsortium deutscher Forschungsinstitute hat unter der Leitung von Rolf Güsten eines der zentralen Beobachtungsinsturmente für das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie (SOFIA) gebaut und nutzt das Instrument, den „German REceiver for Astronomy at Terahertz Frequencies” (GREAT) regelmäßig für astrophysikalische Beobachtungen an Bord von SOFIA. Die Besonderheiten des Betriebes eines „fliegenden Observatoriums” werden dargestellt, die Hochtechnologie vorgestellt. Die wissenschaftlichen Fragestellungen, die SOFIA zu verfolgen ermöglicht, werden an Hand neuer Ergebnisse erläutert.

Das gemeinsam von NASA und DLR betriebene Flugzeug-Observatorium SOFIA ist seit 2011 im Einsatz. An Bord einer stark modifizierten Boeing 747-SP wird ein Teleskop der 3-m Klasse betrieben, das Beobachtungen bei infraroten Wellenlängen unter (nahezu) weltraum-ähnlichen Bedingungen ermöglicht. Erst ab einer Flughöhe von 12-13 km wird die Erdatmosphäre für die Wärmestrahlung aus dem Weltall durchlässig; im Wesentlichen aufgrund des in der Hochatmosphäre verbliebenen Wasserdampfs wird die Strahlung selbst auf dem Wege zu den höchstgelegenen Observatorien (wie in der chilenischen Atacama Hochwüste auf 5100 m) weitestgehend absorbiert.

Die Vortragsreihe „Neues aus dem All” ist eine gemeinsame Veranstaltung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, des Argelander-Instituts für Astronomie der Universität Bonn und des Deutschen Museums Bonn, die seit 2001 durchgeführt wird.

Das diesjährige Reihenthema,  „Wasser im Universum”, ist an das Thema des deutsches Wissenschaftsjahres 2016, „Meere und Ozeane”, angelehnt.

Wann: Mittwoch, 7. Dezember 2016, 19:00 Uhr

Wo: Deutsches Museum Bonn, Ahrstraße 45 (im Gebäude des Wissenschaftszentrums)

Titel: SOFIA, oder warum die Astronomen in die Luft gehen

Referent: Dr. Rolf Güsten, Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Bonn

Der Eintritt ist frei.

Biographische Angaben zum Referenten:

Rolf Güsten hat an der Universität Bonn Physik und Astronomie studiert und im Jahr 1981 mit einer Dissertation mit dem Titel „Modelle zur Entwicklung der Galaxis” promoviert. Während der letzten drei Jahrzehnte widmet er sich spektroskopischen Untersuchung des Gases in Sternentstehungsgebieten, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Zustand des interstellaren Gases im Zentrum unserer Milchstraße. Seit 1996 leitet Rolf Güsten die Abteilung für Submillimeter-Technologie des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn. Er war als Projektmanager verantwortlich für den Aufbau und die Inbetriebnahme des vom MPIfR in der chilenischen Atacama-Wüste betriebenen APEX-Teleskops. Als Projektleiter von GREAT, dem hochauflösenden Spektrometer für SOFIA, ist er seit Anbeginn diesem deutsch-amerikanischem Gemeinschaftsprojekt eng verbunden, und blickt auf inzwischen mehr als 75 Forschungsflüge zurück.

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