Projekte und Kollaborationen
Exploring Molecular Complexity with ALMA (EMoCA)
More than 70 complex organic molecules, that is organic molecules consisting of at least 6 atoms, have been identified in the interstellar medium since radio astronomy took off in the late 1960s. These molecules are detected thanks to their rotational emission in the radio and mm/submm wavelength range. Most of them are thought to form at the surface of dust grains and can be subsequently observed in the interstellar gas phase once they sublimate, for instance as a result of the heating provided by a nascent star. Closer to us, meteorites found on Earth are known to contain hundreds of complex organic molecules of extraterrestrial origin, among others more than 80 different types of amino acids which are the building block of proteins. The simplest amino acid, glycine, has even been detected by the Rosetta mission in situ in comet 67P/Churuyumov-Gerasimenko. Comets represent the most pristine material in our solar system, with a chemical composition at least partially inherited from the interstellar medium.
The EMoCA project is a sensitive spectral line survey performed with the powerful mm/submm interferometer ALMA in Chile. The survey targets Sagittarius B2(N), one of the most active star forming regions in our Galaxy that is located close to the Galactic center. EMoCA aims at exploring the degree of chemical complexity that can be reached in the interstellar medium, understanding the chemical processes that lead to such a complexity, and establishing connections to the chemical composition of comets and meteorites. Thousands of spectral lines corresponding to rotational transitions of numerous complex organic molecules are detected and imaged in the EMoCA data. This survey has already led to the detection of several new complex organic molecules and new high-mass young protostellar objects the chemical composition of which we study in detail. The identification of the molecules is done in close collaboration with spectroscopists who provide the much needed spectral line catalogs.
Die APEX Submillimeter Staub-Durchmusterung der inneren Galaxie (ATLASGAL)
Beobachtungen der Staubkontinuumsstrahlung ist eine der besten Möglichkeiten die frühsten Phasen der Sternentstehung zu studieren, da dadurch direkt das dichte und kalte interstellare Material beobachtet wird, aus dem die Sterne sich bilden. Während in den letzten Jahren einzelne Molekülwolken mit Hilfe von neuentwickelten Bolometern und Bolometerkameras beobachtet wurden, so gibt es bisher noch keine komplette Kartierung des kalten Staubs unserer Milchstraße. Eine solche komplette Kartierung ist aber insbesondere zum Studium der Entstehung massereicher Sterne erforderlich, da sie relativ schnell entstehen und selten sind im Vergleich zu masseärmeren Sternen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit Frühphasen massereicher Sternentstehung zu beobachten geringer und werden erst durch systematische Durchmusterungen möglich. Das Verständnis der Entstehung massereicher Sterne ist aber in vielen Bereichen der Astronomie von entscheidender Bedeutung, da massereiche Sterne während ihres gesamten Lebens durch ihre Wechselwirkung mit dem interstellaren Medium auf vielfältige Weise das Erscheinungsbild ganzer Galaxien prägen.
Die am Max-Planck-Institut für Radioastronomie entwickelten Submillimeter Bolometerkamera LABOCA erlaubt mit ihren 300 Pixeln und großem Gesichtsfeld ausgedehnte Kartierungen mit hoher Empfindlichkeit bei einer Wellenlänge von 870 Mikrometern. Diese Kamera, zusammen mit dem exzellenten Standort und der hervorragenden Oberfläche des APEX Teleskops, erlaubte daher erstmals eine komplette Kartierung unserer Milchstraße im Submillimeter Wellenlängen Bereich. Das ATLASGAL Projekt (APEX Telescope Large Area Survey of the Galaxy) liefert seitdem faszinierende Ergebnisse.
Wasser in Sternentstehungsgebieten mit Herschel (WISH)
Als Teil des Beobachtungsprograms "Wasser in Sternentstehungsgebieten mit Herschel" arbeiten Wissenschaftler der Gruppe an der Untersuchung der großräumingen Umgebung einiger der hellsten massereichen Sternentstehungsgebiete der Milchstraße.Die meisten Studien konzentrieren sich auf die Untersuchung der Emissionsmaxima im Infraroten- oder Submillimeter-Wellenlängenbereich, dort wo die höchsten Temperaturen zu finden sind oder sich die meiste Masse befindet. Jedoch ist weniger bekannt über die physikalischen Eigenschaften der großräumingen Umgebung der Sternentstehung. Das Ziel dieser Studien ist deshalb die Auswirkung der Entstehung von ganzen Sternhaufen und deren Wechselwirkung mit den umgebenen Molekülwoklken zu untersuchen. Dazu wurden sechs Sternentstehungsregionen in mehreren Wasser- und Kohlenmonoxidübergängen beobachtet.
Das BeSSeL Projekt
Der BeSSeL Survey (Bar und Spiral Struktur Legathy Survey) is ein VLBA Key Science Projekt um die Spiralstruktur und die Kinematik der Milchstrasse zu studieren. Der Survey wurde zu Ehren von Friedrich Wilhelm Bessel benannt der die erste Parallaxen Messung 1838 durchführte. Die Vermessung der Struktur unserer Milchstrasse beruht auf Distanzmessungen durch trigonometische Parallaxen und Eigenbewegungen von Sternentstehungsregionen unserer Milchstrasse.
Zur Entfernungsbestimmung werden Methanol- und Wassermaser Regionen um junge massenreiche Sterne und in kompakten HII Regionen verwendet. Mit Hilfe präziser Entfernungsmessungen dieser Regionen lässt sich die Stuktur der Spiralarme vermessen. Die Messung der Eigenbewegungen erlaubt eine Bestimmung der 3-dimensionalen Bewegung der Objekte in der Milchstrasse.
Das Megamaser Cosmology Project
Das Megamaser Kosmologie Projekt basiert auf Einzelteleskop und VLBI Messungen von 22 GHz H2O maser Scheiben um aktive galaktische Kerne. Es verfolgt das ambitionierte Ziel die Hubblekonstante mit grosser Genauigkeit zu bestimmen. Dies erlaubt genauer Messungen der Distanzenskala zu Galaxien und dient der Bestimmung der Geometrie des Universums und der Natur der dunkelen Energie.
Das HEXGAL Projekt
Das Hifi EXtraGAlactic Projekt (HEXGAL) ist ein internationales Herschel key-Projekt basierend auf garantierter Messzeit welches vom MPIfR Bonn geführt wird. HEXGAL nutzt die herausragende spectrale Auflösung des HIFI Instruments um geschwindigkeits aufgelöste Spektren von wichtigen Moleküllinien in den zentren naher Galaxien und im zentrum der Milch Strasse zu beobachten. Ziel dieser Beobachtungen des interstellaren Mediums ist die Untersuchung der Molekülanregung und der chemischen Zusammensetzung der sternbildenen Wolken. Neben anderen Aspekten untersucht HEXGAL zum erstenmal die Kinematik und Anregund von Wasser in nahen Galaxien.
Das LESS Projekt
LESS, der LABOCA CDFS Submillimetre Survey ziehlt auf die Untersucht der Evolution von staubigen, sternbildenen Galaxien in fernen Universum und auf Ihre Einordnung in die Entwicklungsgeschichte von Galaxien im allgmeinen. Das Projekt ist eine internationale Zusammenarbeit mit führenden Beiträgen von Wissenschaftlern aus Durham (UK), des MPIA in Heidelberg und des MPIfR in Bonn. Der Fokus des Projektes ist eine spektralübergreifende Untersuchung der Sternentstehung im frühen Universum mit Beobachtungsbeiträgen von APEX, dem EVLA, ALMA und dem VLT.
Die Südpol Teleskop submm Galaxien Kollaboration
Das Südpol Teleskop (SPT) submm Galaxien Projekt ist eine Kollaboration zwischen verschiedenen Instituten in den USA, der ESO und des MPIfR in Bonn. Das Projekt untersucht durch Gravitationslinsen verstärkte Galaxien im frühen Universum welche in grosser Zahl mit dem SPT entdeckt wurden. Das Projekt kombiniert Messungen mit Einzelteleskopen (wie SPT und APEX), Satelittendaten vom Hubble Space Teleskop und Herschel sowie interferometische Beobachtungen mit ALMA und dem ATCA um die intrinsichen Eigenschaften der hoch rotverschobenen, sternbildenen Galaxien bei verschiedenen Wellenlängen zu studieren.