Radioastronomie hat keinen Einfluss Iridium

Nur die Bundesnetzagentur kann über die Verfügbarkeit des Daten- und Telefondienstes im Umkreis des 100-Meter-Teleskops Effelsberg entscheiden

24. Juli 2021

Zum Artikel "Weltraumforschung behindert Helfer in den Überflutungsgebieten" in der Wirtschaftswoche vom 23. Juli 2021 nimmt die Max-Planck-Gesellschaft wie folgt Stellung:

Am vergangenen Montag meldete sich die Bundeswehr telefonisch bei der Station des 100-Meter-Radioteleskops in Effelsberg mit einer Beschwerde, dass der Daten- und Satellitendienst des US-amerikanischen Systems Iridium nicht genutzt werden könne. Die Verantwortlichen des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn, das die Antenne in Effelsberg betreibt, wiesen darauf hin, dass laut einer Regulierungsentscheidung der Bundesnetzagentur der Iridium-Dienst in einem Umkreis von 30 Kilometern vom Teleskop nicht benutzt werden darf.

Die Bundesnetzagentur, so wurde der Bundeswehr weiter mitgeteilt, kann dies aber auf Anfrage aussetzen. Zudem gaben die Verantwortlichen des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie ohne zu zögern die entsprechenden Kontaktdaten weiter. Ebenfalls wurde im Gespräch mit der Bundeswehr darauf hingewiesen, dass das Max-Planck-Institut für Radioastronomie weder über eine Aufhebung der Sperrung entscheiden kann, noch über die technischen Möglichkeiten dazu verfügt. Vielmehr wurde der Bundeswehr geraten, die Anfrage ohne Verzug bei der Bundesnetzagentur durchzusetzen.

Viele Mitarbeitende des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie und deren Familien leiden teilweise enorm unter den Folgen der Flutkatastrophe, auch das Observatorium Effelsberg stark betroffen. Daher ist es den Verantwortlichen ein großes Anliegen zu helfen und schnelle und effektive Hilfe zu ermöglichen.

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