Erste deutsche LOFAR-Station in Effelsberg

Die erste deutsche LOFAR-Station wurde 2007-2009 in unmittelbarer Nähe des 100-m-Radioteleskops Effelsberg in Zusammenarbeit zwischen ASTRON und dem MPIfR aufgebaut. Die Kosten von rund 1 Million € brachte die Max-Planck-Gesellschaft auf. Seit Ende 2007 steht eine schnelle Glasfaserverbindung (10 Gbit/s) zwischen Effelsberg und Bonn und weiter zum niederländischen LOFAR zur Verfügung. Weitere 4 deutsche Stationen wurden 2009-11 aufgebaut. Mit allen Stationen ist LOFAR die über Datenleitungen vernetzte Teleskopanlage mit der weltweit größten Sammelfläche.

Beschreibung Stationsaufbau


Die LOFAR-Station ist in dem sich nach Süden hin öffnenden Tal aufgebaut und besteht aus zwei Antennenfeldern, von denen 2007 zunächst das niederfrequente Feld installiert wurde. Das Feld für die höheren Frequenzen folgte 2009. Zusätzliche Sensoren für weitere Forschungszwecke können später auf einem dritten Feld platziert werden. Von jeder der 96 Antennen eines jeden Antennenfeldes führt ein exakt 110 m langes Kabel in den Stationscontainer, der sämtliche Elektronik zur Steuerung der Einzelantennen, zur Datenerfassung und Datenaufbereitung enthält. Aus dem Container gelangt der Datenstrom von 2 Gbit/sec mittels Glasfaserkabel ins Stationsgebäude, wo die Glasfaserarbindung vom MPIfR in Bonn mit einer Kapazität von 10 Gbit/s endet.
Die Effelsberger Station war die zweite LOFAR Station überhaupt und führt seit 2008 mit den ersten LOFAR-Stationen in den Niederlanden umfangreiche Tests und wissenschaftliche Experimente durch. Die Basislänge von 260 km ermöglicht Winkelauflösungen für Frequenzen von 30 MHz bis 80 MHz im Bogensekundenbereich. Die Messdaten können auch vor Ort im „stand-alone-mode” genutzt werden. Dazu wurden Speicher von mehreren Tera-Byte zur Aufnahme der Rohdaten installiert. Die Winkelauflösung beträgt dann einige Grad. Diese Beobachtungsart dient vornehmlich technischen Untersuchungen, soll aber auch zu neuen Erkenntnissen über die Verteilung der niederfrequenten Radiostrahlung in der Milchstraße genutzt werden.

Bilddokumentation zum Aufbau der niederfrequenten LOFAR-Antennen (10-80 MHz, „LBA”) in Effelsberg November 2006 - März 2007

Erster Test bei niedrigen Frequenzen

Am 20. März 2007 wurde die Effelsberger LOFAR-Station mit den ersten 8 Dipolantennen für niedrige Frequenzen (10 - 80 MHz) erstmals erfolgreich getestet:

Bilddokumentation zum Aufbau der hochfrequenten LOFAR-Antennen (110-240 MHz, „HBA”) in Effelsberg im Juli 2009

Bilder des gesamten Himmels

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